Rofo 2011; 183 - WI_PO55
DOI: 10.1055/s-0031-1279607

Facialisparese: Darstellung mit Gd-unterstützten 3D MP-RAGE-Datensätzen

F Fellner 1, N Klebermass 1, D Floery 1, C Fellner 2, C Ginthoer 1, A Dörfler 3, L Pallwein-Prettner 1
  • 1AKH Linz, Zentrales Radiologie Institut, Linz
  • 2Universitätsklinik Regensburg, Radiologie, Regensburg
  • 3Universitätsklinik Erlangen, Neuroradiologie, Erlangen

Ziele: Evaluation der Wertigkeit Gd-unterstützter schneller T1-gewichteter 3D-Gradientenecho-Datensätze (Magnetization Prepared Rapid Gradient-Echo: MP-RAGE) für die MR-Untersuchung von Patienten mit peripherer Facialisparese. Methode: In der vorliegenden Studie wurden 100 konsekutive MR-Untersuchungen von Patienten mit der Zuweisungsdiagnose „periphere Facialisparese“ retrospektiv analysiert. Alle Untersuchungen erfolgten an einem 1.5 T System mit einer dedizierten Kopfspule mit unserem Standard MR-Protokoll für Untersuchungen des Zerebrums. Dieses inkludiert 2D turbo FLAIR-, T1-gewichtete SE-, Diffusion (EPI), T2*-gewichtete GRE-Sequenzen (alle in transversaler Orientierung) vor sowie eine T1-gewichtete SE-Sequenz und einen MP-RAGE-Datensatz (1mm isotrope Schichtdicke) nach i.v.-Gadolinium-Applikation. Die 3D-Untersuchungen wurden von 2 unabhängigen Auswertern bezüglich allgemeiner Bildqualität (4-teilige Skala) sowie pathologischer Veränderungen im Verlauf der Nn. faciales intrakraniell analysiert und mithilfe einer dreiteiligen Skala (sicher pathologisch, verdächtig, normal) graduiert. Ergebnis: Die allgemeine Bildqualität war in der überwiegenden Anzahl der Fälle sehr gut bis gut. In der Gd-unterstützten MP-RAGE-Sequenz war eine pathologische Kontrastmittelanreicherung auf der betroffenen Seite mit hoher Signifikanz nachzuweisen. Diese waren in den 2D-Standardsequenzen mit hoher Schichtdicke (6mm) nicht abgrenzbar. Hilfreich in der MP-RAGE-Sequenz war zudem die Möglichkeit beliebig angulierter multiplanarer Rekonstruktionen bei einer isotropen Schichtdicke von 1mm ohne Schichtlücke. Weiterhin zeigte sich eine hohe Übereinstimmung zwischen beiden unabhängigen Auswertern. Schlussfolgerung: Gadolinium-unterstützte 3D MP-RAGE-Datensätze zeigen eine hohe Sensitivität im Nachweis von Signalveränderungen im Verlauf des betroffenen N. facialis bei Patienten mit peripherer Facialisparese, welche mit Standard 2D-Sequenzen nicht visualisierbar sind.

Keywords: Magnetresonanz-Tomographie (MR), Facialisparese, 3D Datensätze, MP-RAGE

Korrespondierender Autor: Fellner F

AKH Linz, Zentrales Radiologie Institut, Krankenhausstr. 9, 4020, Linz

E-Mail: franz.fellner@akh.linz.at