Rofo 2011; 183 - WI_PO52
DOI: 10.1055/s-0031-1279604

Vergleich einer TSE-Sequenz mit konventioneller Fettsättigung und einer Multiecho-GRASE-Sequenz mit VARPRO-Fett-Wasser-Trennung

T Sprenger 1, KH Herrmann 1, T Jochimsen 1, JR Reichenbach 1
  • 1IDIR I, Universitätsklinikum Jena, Medical Physics Group, Jena

Ziele: Die Fettsättigung mit einem frequenzselektiven Präparationspuls ist

eine etablierte Methode in der MR-Bildgebung, die in Regionen mit erhöhter B0-Inhomogenität zu unzureichender Fett- und/oder sogar zu fälschlicher Wasserunterdrückung führen kann. Mit dem robusten VARPRO Algorithmus lassen sich aus Multiechodaten getrennte Fett- und Wasserbilder berechnen. Ein Vergleich sowohl am Phantom als auch in vivo zeigt die Leistungsfähigkeit des Verfahrens sowie Einsatzmöglichkeiten in der Diagnostik. Methode: Ein strukturiertes Fett-Wasser-Phantom wurde mit beiden Sequenzen (TSE und GRASE) in 20 Schichten mit einer Auflösung von 0.8×0.8×4mm3, TR/TE=3200ms/72ms mit einer Akquisitionszeit von ca. 1min 25s bei 1.5T und 3T gescannt. Die Multiecho GRASE-Sequenz akquirierte dabei jeweils 3

Echos mit den Phasenlagen von -150°/-30°/90°(1.5T) bzw. -270°/-30°/210°(3T). Aus diesen Multiechodaten wurde mit dem VARPRO-Algorithmus ein reines Fett-und Wasserbild berechnet. Ergebnis: Die TSE-Sequenz mit Fettsättigung erzielte in inhomogenen Bereichen (>50Hz) nur eine unzureichende Fettunterdrückung. Im Gegensatz dazu konnte die GRASE-Sequenz mit VARPRO auch große B0-Inhomogenitäten kompensieren und erzeugte korrekt getrennte Fett-und Wasserbilder. B1-Inhomogenitäten, insbesondere bei 3T, sind im VARPRO Wasserbild als Intensitätsschwankungen sichtbar, die die Fettunterdrückung aber nicht negativ beeinträchtigen. Ein homogenes Wasserareal im Phantom zeigt mit der TSE Sequenz ein SNR von 15, das Wasserbild aus der GRASE-Sequenz ein SNR von 12. Erste in vivo Anwendungen bestätigten die verbesserte Fettunterdrückung. Schlussfolgerung: VARPRO-Fett-Wasser-Trennung ist eine Alternative zu konventioneller Fettsättigung und errreicht auch in Bereichen großer B0-Inhomogenität eine wesentlich homogenere Fettsättigung. Zusätzlich zu dem isolierten Wasserbild erhält der Nutzer ein isoliertes Fettbild. Das SNR der GRASE-Sequenz ist, bei annähernd gleicher Messzeit, im Vergleich zur Standard TSE nur geringfügig reduziert.

Keywords: Fett, Wasser, Dixon, VARPRO, chemische Verschiebung

Korrespondierender Autor: Sprenger T

IDIR I, Universitätsklinikum Jena, Medical Physics Group, Philosophenweg 3, 07743 Jena

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