Rofo 2011; 183 - WI_PO51
DOI: 10.1055/s-0031-1279603

Gd-DTPA(2-) Enhancementkinetik in den Menisci asymptomatischer Probanden: erste Schritte in der Entwicklung eines optimierten dGEMRIC Protokolls

G Riegler 1, ME Mayerhöfer 2, TC Mamisch 3, T Dobrocky 2, GH Welsch 2, M Weber 2, S Apprich 2, G Scheurecker 2, P Szomolanyi 2, S Puchner 2, S Trattnig 2
  • 1Medizinische Universität Wien, Radiologie, Gleisdorf
  • 2Medizinische Universität Wien, Radiologie, Wien
  • 3Inselspital Universität Bern, Orthopädische Chirurgie, Bern

Ziele: Ziel ist es, die Gd-DTPA (2-) Aufnahmekinetik in den Menisci asymptomatischer Probanden über einen längeren Zeitraum zu erforschen. Dies ist die Voraussetzung für ein optimiertes dGEMRIC-Protokoll zur biochemischen Bildgebung der Menisci. Methode: Sechs asymptomatische Probanden (4Männer und 2 Frauen; mittleres Alter, 25±2.4 Jahre) ohne Meniskus- oder Knorpelschäden wurden in die Studie eingeschlossen. Sagittale T1-gewichtete Spin-echo Sequenzen des Kniegelenks wurden vor („Baseline“), eine Stunde nach, sowie danach in halb-stündlichen Abständen über eine Zeitspanne von 9 Stunden nach i.v. Gabe von 0.2 mmol/kg Gd-DTPA(2-) akquiriert. Regions-of- interest (ROIs) wurden manuell in 2 benachbarten Schnittbildern, jeweils am anterioren und posterioren Horn des medialen und lateralen Meniskus, festgelegt. Die Kontrastmittelaufnahme über die Zeit (Signalintensitätsänderung) gegenüber Baseline wurde unabhängig für die peripheren und zentralen Zonen der Menisci bestimmt und entsprechende Enhancementkurven wurden erstellt. Ergebnis: Sowohl in den zentralen als auch und peripheren Zonen erfolgte das stärkste Kontrastmittelenhancement zwischen 2,5 und 4,5 Stunden nach Applikation von Gd-DTPA(2-). Eine Varianzanalyse ergab keinen signifikanten Unterschied (p=0.94) zwischen den in diesem Zeitintervall enthaltenen Messzeitpunkten bezüglich der Kontrastmittelaufnahme. Gepaarte Post-hoc Tests ergaben ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen 2,5 und 3, 3 und 3,5, 3,5 und 4, und 4 and 4,5 Stunden nach Gd-DTPA2- Applikation. Schlussfolgerung: In den Menisci asymptomatischer Probanden erfolgt das maximale Enhancement nach Applikation von Gd-DTPA(2-) deutlich später als im Kniegelenksknorpel (2,5 vs. 1,5 Stunden) und bleibt nur für eine relativ kurze Zeitspanne konstant („enhancement peak“). Das geeignete Zeitfenster für eine dGEMRIC-Bildgebung der Menisci liegt zwischen 2,5 und 4,5 Stunden nach Gd-DTPA(2-) Injektion.

Keywords: Meniskus, Kontrastmittel-Enhancement, 3T-MRT, dGemric

Korrespondierender Autor: Riegler G

Medizinische Universität Wien, Radiologie, Hohenberg 142, 8200, Gleisdorf

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