Rofo 2011; 183 - WI_PO49
DOI: 10.1055/s-0031-1279601

Korrelation zwischen klinischem und MRT-Befund bei Patienten mit lokalisierter Sklerodermie

MD Horger 1, FG Fierlbeck, Gerhard 2, CD Claussen 1, SM Schmalzing 3, S Schanz 2
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Radiologie, Tübingen
  • 2Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Dermatologie, Tübingen
  • 3Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Innere Medizin II, Tübingen

Ziele: Bestimmung der Inzidenz muskuloskelettaler Veränderungen im MRT bei Patienten mit lokalisierter Sklerodermie (LS); Korrelation mit klinischem Befund unter Berücksichtigung der verschiedenen LS-Subtypen. Methode: 44 konsekutive Patienten mit neu diagnostizierter LS unterzogen sich einer MRT an einem 1.5 Tesla MR-Scanner. Das Bildmaterial wurde bezüglich pathologischer Signalveränderungen sowie Verdickung der subkutanen Bindegewebssepten, Muskelfaszien, intramuskulären Septen und Muskelsignal evaluiert. Die subkutanen Kollagensepten oder Muskelfaszien sowie deren KM-Aufnahme wurden bewertet. Zusätzlich wurden Signalalterationen in der Muskulatur, Knochenmark sowie in der artikulären Synovia ausgewertet. Für klinische Evaluation wurde der Localized Scleroderma Severity Index (LoSSI) benutzt. Zusätzlich wurden Messungen von Periartikulären-/Weichteilschmerzen sowie Kontrakturen durchgeführt. Ergebnis: Der häufigste MRT-Befund war die Verdickung des subkutanen Bindegewebes (69%), gefolgt von Faszienverdickung (66%) und Faszienenhancement (57%). 44% aller Patienten wiesen eine artikuläre Synovitis auf. Keiner der Patienten mit der tiefen (profunda) LS zeigte eine Beteiligung der artikulären Synovia oder des Knochenmarks. Dagegen fanden wir in 83% der Patienten mit eosinophiler Fasziitis und bei allen Patienten mit panskerotischer LS einen Gelenkbefall. Der erhobene „Schmerz-Score“ korrelierte mit der Faszienverdickung, während der „Kontraktur-Score“ mit der Tenosynovitis gut übereinstimmte. Dagegen fand sich nur eine minimale Korrelation zwischen der Faszienverdickung und der artikulären Synovitis. Schlussfolgerung: Es ergab sich nur eine geringe Übereinstimmung zwischen MRT und Klinik mit deutlicher Überlegenheit der MRT. Zur Diagnostik und Aktivitätsbeurteilung dieser Erkrankung empfiehlt sich daher eine zusätzliche Evaluation der Patienten mittels MRT.

Keywords: lokalisierte Sklerodermie, MRT, Inflammation, Kollagenisierung

Korrespondierender Autor: Horger MD

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: marius.horger@med.uni-tuebingen.de