Rofo 2011; 183 - WI_PO39
DOI: 10.1055/s-0031-1279591

Computertomographie des Halses mit hohem Tischvorschub (high pitch modus) bei einem Kleinkind als Fallbericht

P Siebenhandl 1, B Schell 1, S Boettger 1, TJ Vogl 1, M Harth 1
  • 1Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Johann-Wolfgang Goethe Universitätsklinikum, Radiologie, Frankfurt am Main

Ziele: Fallpräsentation eines 10 Monate alten Keinkindes, bei dem zur Abklärung einer Atemwegsobstruktion eine CT des Halses durchgeführt wurde. Primär wurde bei dem Kleinkind nach einer Herzoperation ein Stridor festgestellt. Aus diesem Grund wurde eine Bronchoskopie durchgeführt die aufgrund einer Enge im Bereich der Stimmbänder abgebrochen wurde. In Folge dessen wurde eine virtuelle Tracheoskopie mittels CT angestrebt. Methode: Das 10 Monate alte Kleinkind wurde notfallmäßig in der CT (Somatom Definition AS) untersucht. Aufgrund mangelnder Compliance trotz Sedierung konnte keine ausreichende Bildqualität aufgrund von Bewegungsartefakten erreicht werden. Aufgrund der Dringlichkeit wurde die Untersuchung an einem Gerät mit Dual-Source Technik (Somatom Definition Flash) und erhöhtem Tischvorschub (high-pitch Modus) wiederholt. Eine MRT kam aufgrund der Dringlichkeit und notwendigen Beatmung nicht infrage. Ergebnis: Die 2. Serie, im high-pitch Modus, bot im direkten Vergleich bei dem unkooperativen Patienten aufgrund der Untersuchungszeit von 0.3 Sekunden eine exzellente Bildqualität. Aufgrund des high-pitch Modus fallen leichte Bewegungen wie Schlucken/Atmen nicht ins Gewicht. Die gewonnen Daten ermöglichten eine exzellente Diagnosestellung. Zur genauen topographischen Einordnung der Pathologie wurden multiplanare Rekonstruktionen sowie eine virtuelle Tracheoskopie erstellt.

Die Strahlenexposition (Dosislängenprodukt) betrug laut Protokoll bei der 2. Serie 6 mGycm bei der ersten Untersuchung 12 mGycm. Schlussfolgerung: Bei unkooperativen Patienten bietet der high-pitch Modus mit einer Untersuchungszeit von unter 1 Sekunde die Möglichkeit insbesondere bei Hals-Thorax-Untersuchungen ohne Atemkommando eine exzellente Bildqualität, ohne Doppelkonturen zu akquirieren. Die multiplanaren Rekonstruktionen und die virtuelle Tracheoskopie bieten eine genaue topographische Einordnung der Pathologie.

Die Strahlenexposition des Patienten konnte beim Flash-CT halbiert werden.

Keywords: high-pitch Modus, Kleinkind, CT, Hals, Dosisreduktion

Korrespondierender Autor: Siebenhandl P

Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Johann-Wolfgang Goethe Universitätsklinikum, Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main

E-Mail: petra.siebenhandl@gmail.com