Rofo 2011; 183 - WI_PO20
DOI: 10.1055/s-0031-1279572

Bedeutung einer Late Enhancement Phase im Rahmen der ceMRA bei Patienten mit Beschwerden nach gefäßchirurgischem Eingriff

P Range 1, G Fürst 1, A Jost 1, G Schindler 2, D Hahn 3
  • 1Leopoldina KH Schweinfurt, Radiologie, Schweinfurt
  • 2Universitätsklinik Würzburg, Radiologie in der Chirurgie (ZOM), Würzburg
  • 3Universitätsklinik Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Würzburg

Ziele: Wertigkeit einer späten Kontrastmittelphase (Late Enhancement Phase) hinsichtlich der Diagnosefindung bei Beschwerden nach gefäßchirurgischem Eingriff untersucht. Methode: Alle Patienten, die sich zwischen 2004 und 2006 in der Chirurgischen Klinik der Universitätsklinik Würzburg mit Komplikationen nach gefäßchirurgischer Intervention im Sinne einer Bypassanlage bzw. einer Prothesenimplantation vorstellten, wurden einer ceMRA zur Abklärung zugeführt.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 33 MR-Angiographien an 33 Patienten mit Komplikationen nach gefäßchirurgischem Eingriff durchgeführt.

Die Untersuchungen wurden retrospektiv mit einem standardisierten Fragebogen hinsichtlich zusätzlicher Informationen aus der späten Kontrastmittelphase gegenüber der rein arteriellen Phase ausgewertet und in Einzelfällen mit vorhandenen Operationsberichten korreliert. Ergebnis: Komplikation nach Bypass:

Während die venöse Phase bei unauffälligen Bypässen und bei Bypass-Stenosen keine Zusatzinformation erbrachte, konnte durch die venöse Phase bei allen Bypass-Verschlüssen sicher zwischen frisch und alt unterschieden werden.

Auch im Falle eines Bypassinfekts konnte dieser erst sicher in der späten Phase festgestellt werden.

Komplikation nach Gefäßprothese:

Von den insgesamt sechs festgestellten Nahtaneurysmen wiesen in der venösen Phase vier Zeichen einer Ruptur auf (67%). Eine Ruptur konnte entlang des Prothesenschenkels bis an die proximale Anastomose verfolgt werden. Schlussfolgerung: Durch die vorliegende Studie lässt sich feststellen, dass eine ergänzende Spätphase (Late Enhancement Phase) im Rahmen einer kontrastmittelgestützten Magnet-Resonanz-Angiographie in Anbetracht des geringen zeitlichen Aufwandes bei symptomatischen Patienten nach gefäßchirurgischem Eingriff standardmäßig in das Untersuchungs-protokoll integriert werden sollte, um Komplikationen besser abschätzen zu können und damit dem Gefäßchirurgen genauere Informationen über das Ausmaß einer anstehenden Revision zu liefern.

Keywords: MRT, MRA, Bypass, Gefäßprothese, AVK

Korrespondierender Autor: Range P

Leopoldina KH Schweinfurt, Radiologie, Gustav-Adolf-Straße 8, 97422 Schweinfurt

E-Mail: range@medipilot.de