Rofo 2011; 183 - VO412_3
DOI: 10.1055/s-0031-1279490

Brauchen wir eine EKG-Triggerung für die computertomographischen Messungen zur Planung eines endovaskulären transaortalen oder transapikalen Aortenklappenersatzes (TAVI)?

E Arlinghaus 1, M Zimmer 1, A Witteler 1, F Saul 2, K Mathias 1
  • 1Klinikum Dortmung (Mitte), Radiologische Klinik, Dortmund
  • 2Klinikum Dortmung (Mitte), Kardiologische Klinik, Dortmund

Ziele: Die stenosierte Aortenklappe wird besonders bei älteren Patienten zunehmend mit perkutaner Kathetertechnik ersetzt (TAVI – transcatheter aortic valve implantation). Mit der CTA werden präoperativ der transfemorale oder transapikale Zugangsweg geklärt, die Größe des Aortenanulus und der Prothese bestimmt sowie der Abstand zur li. Koronararterie gemessen. Die prospektive Studie soll klären, wie sich die Messwerte unterscheiden, wenn die CTA mit oder ohne EKG-Triggerung durchgeführt wird und ob der Unterschied signifikant ist. Die Frage ist wichtig, da diese Patienten häufig an einem Vorhofflimmern leiden und die EKG-Triggerung deshalb entfällt. Zusätzlich wurden die Messwerte mit den Ergebnissen der Echokardiographie verglichen. Methode: Bei 20 Pat. (mittl. Alter 79J.) wurde vor TAVI eine MDCT der Aorta, Becken- und Leistenarterien und bei 16 Pat. zusätzlich eine EKG-getriggerte CT der Aortenwurzel durchgeführt (GE Lightspeed VCT, 80kV). Mittels MPR und MIP wurden der Aortenanulus und der Abstand des Aortenanulus von der li. Koronararterie gemessen. Diese Daten wurden verglichen mit den echokardiogr. Befunden (TTE bzw. TEE) und dem gewählten Implantat sowie dem Therapieerfolg. Anhand von Rekonstruktionen wurde der minimale Diameter der Leisten- und Beckenarterien bestimmt. Ergebnis: Der mittl. Aortenanulusdiameter betrug in der CTA mit EKG-Triggerung 25,1mm, ohne EKG-Triggerung 24,8mm und echokardiographisch 23,0mm, wobei die Abweichung des Diameters von im Mittel 2,7% bzw. 0,7mm in der CTA mit bzw. ohne EKG-Triggerung nicht signifikant war. Aufgrund der CT-Befunde wurde bei 4 Pat. eine konv. Aortenklappen-OP durchgeführt. Bei allen übrigen mit TAVI behandelten Pat. wurde eine suffiziente Klappenfunktion und –lage erzielt. Schlussfolgerung: Eine zuverlässige Durchmesserbestimmung des Aortenanulus und eine korrekte Wahl der Aortenklappenprothese ist in der Mehrzahl der Fälle mittels MDCT auch ohne EKG-Triggerung möglich, was insbesondere für Patienten mit einer absoluten Arrhythmie von Bedeutung ist.

Keywords: Aortenklappenersatz, TAVI, CTA

Korrespondierender Autor: Arlinghaus E

Klinikum Dortmung (Mitte), Radiologische Klinik, Beurhausstr. 40, 44137 Dortmund

E-Mail: Andreas.Witteler@klinikumdo.de