Rofo 2011; 183 - VO409_2
DOI: 10.1055/s-0031-1279477

Detektion von intrakraniellen Aneurysmen: Dual Energy CT versus DSA

S Jochum 1, C Brockmann 2, K Lederle 3, SO Schönberg 3, SJ Diehl 3, J Scharf 2
  • 1Westpfalz-Klinikum, Institut für Radiologie I, Kaiserslautern
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Neuroradiologie, Mannheim
  • 3Universitätsmedizin Mannheim, IKRN, Mannheim

Ziele: Es wird die Sensitivität und Spezifität der Dual Energy CT Angiographie (DECTA) im Vergleich zum Goldstandard DSA in der Diagnostik von intrakraniellen Aneurysmen evaluiert. Außerdem werden für die Behandlung wichtige Zusatzinformationen ausgewertet. Methode: 31 Patienten mit Subarachnoidalblutung oder vermutetem intrakraniellen Aneurysma erhielten eine DECTA. 24 davon bekamen zusätzlich eine DSA Zwei Neuroradiologen werteten die Untersuchungen geblindet zu dem korrespondierenden Verfahren aus.

Die DECTA wurde mit “120kV ähnlichen“ Bildern (CTA) und knochenentfernten Aufnahmen (BR) mit der Möglichkeit für koronare und sagittale MIPs und MPRs präsentiert. Ausgewertet wurden: Präsenz und Lokalisation von Aneurysmen, maximaler Durchmesser und neck-to-dome-ratio (NDR). Zusätzlich wurden Verkalkungen und angrenzende Gefäße beurteilt. Ergebnis: In 25 Patienten wurden 31 Aneurysmen detektiert, 6 Patienten hatten kein Aneurysma, 4 Patienten hatten mindestens 2 Aneurysmen. Ein 2mm großes Aneurysma wurde in der CTA und im BR übersehen. 3 Aneurysmen wurden in der CTA übersehen, aber im BR entdeckt.

Die Sensitivität der CTA stieg von 91,1% in den 120kV Bildern auf 97,1% mit der Verwendung der BR Aufnahmen.

Die Spezifität von beiden Verfahren lag bei 100%. Der einfache Kappa mit und ohne bone removal ist 0,83, DSA versus CTA 0,73 und DSA versus BR 0,89. Die Aneurysmagrößen waren zwischen 2 und 20mm, NDR 0,2–1,5. Verkalkungen fanden sich in 5 Patienten, relevante Gefäßstrukturen am Aneurysma wurden in einem Fall detektiert. Schlussfolgerung: Die DECTA hat eine höhere Sensitivität als die single-energy CTA ohne Knochenentfernung in der Detektion von intrakraniellen Aneurysmen. Besonders die Erkennung schädelbasisnaher Aneurysmen ist in den nachbearbeiteten DECTA Bildern erleichtert. Die verschiedenen Postprocessing Methoden wie bone removal, MPR, MIP und VRT sollten alle in der Suche nach intrakraniellen Aneurysmen angewandt werden.

Keywords: Dual-Energy CT, DSA, intrakranielle Aneurysmen, bone removal

Korrespondierender Autor: Jochum S

Westpfalz-Klinikum, Institut für Radiologie I, Hellmut-Hartert-Str.1, 67655 Kaiserslautern

E-Mail: s.jochum@gmx.de