Rofo 2011; 183 - VO405_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279454

Staging des Prostatakarzinoms: Logistische Regressionsanalyse klinischer, bildgebender und MR-spektroskopischer Daten

A Wetter 1, C Lösch 2, O Ruprecht 3, TJ Vogl 4
  • 1klinikum Duisburg-Wedau Kliniken, Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Uniklinik Essen, Institut für medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen
  • 3Klinikum Offenbach, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Offenbach
  • 4Uniklinik Frankfurt, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Frankfurt

Ziele: Identifikation klinischer, MR-tomographischer und MR-spektroskopischer Variablen, die sich am besten für die korrekte Vorhersage des Tumorstadiums eines Prostatakarzinoms eignen. Methode: Retrospektive Studie mit n=49 Patienten mit histologisch gesichertem Prostatakarzinom (Altersspanne von 48 bis 78 Jahre, medianes Alter 65 Jahre). Alle Patienten erhielten vor radikaler Prostatektomie eine endorektale MRT. Es wurden T2-gewichtete TSE-Sequenzen in allen Raumebenen sowie eine T1-gewichtete SE-Sequenz benutzt. Die spektroskopischen Daten wurden mit einer 3D chemical shift imaging Spin-echo Sequenz akquiriert. Durchführung einer ROC-Analyse aller untersuchten Variablen (PSA-Wert, Gleason Score, Anzahl der gesamten Tumorvoxel und Tumorvoxel pro Schicht, spektroskopisch ermitteltes Tumorvolumen insgesamt und pro Schicht, MR-tomographische Parameter, u.a. Obliteration des rektoprostatischen Winkels und Irregularität des neurovaskulären Bündels). Berechnung einer vorwärts gerichteten logistischen Regression aller Variablen. Ergebnis: Die ROC-Analyse ergab von allen untersuchten Variablen den höchsten Wert der AUC für die spektroskopische Variable „Tumorvolumen pro Schicht“ (AUC=0,797 (0,623–0,972 CI)). Die vorwärts gerichtete logistische Regressionsanalyse identifizierte die „Obliteration des rektoprostatischen Winkels“ als MR-tomographische Variable und das „Tumorvolumen pro Schicht“ als spektroskopische Variable als voneinander unabhängige Variablen, die signifikant die Stadienvorhersage des Prostatakarzinoms im Sinne einer Detektion extrakapsulären Wachstums verbessern. Eine Kombination beider Variablen kann die AUC auf einen Wert von 0,823 verbessern. Schlussfolgerung: Von den untersuchten klinischen, MR-tomographischen und MR-spektroskopischen Variablen ist das MR-tomographische Kriterium „Obliteration des rektoprostatischen Winkels“ und das MR-spektroskopische Kriterium „Tumorvolumen pro Schicht“ am besten für die Identifikation eines T3-Tumorstadiums geeignet.

Keywords: Prostatakarzinom, MR-Spektroskopie, logistische Regressionsanalyse

Korrespondierender Autor: Wetter A

klinikum Duisburg-Wedau Kliniken, Radiologie und Neuroradiologie, Zu den Rehwiesen 9–11, 45133 Essen

E-Mail: wa2007@gmx.de