Rofo 2011; 183 - VO404_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279445

Prä- und Intraoperative Bestimmung von Tumorgröße und knöcherner Infiltration bei Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches. Vergleich MS-CT, Volumen-CT (VCT) und Histologie.

E Alejandre Lafont 1, M Obert 2, T Müller 2, H Schaaf 3, HP Howaldt 3, G Krombach 4, H Traupe 2, ER Gizewski 5
  • 1Radiologie/Universitätsklinikum Gießen & Marburg, Standort Gießen, Radiologie, Gießen
  • 2Neuroradiologie/Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Neuroradiologie, Gießen
  • 3Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie/Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Gießen
  • 4Radiologie/Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Radiologie, Gießen
  • 5Neuroradiologie/Universitätsklinikum Gießen & Marburg, Standort Gießen, Neuroradiologie

Ziele: Die Bestimmung der Tumorgröße und knöchernen Infiltration im Kopf-Hals-Bereich ist essentieller Bestandteil des Tumor-Stagings und relevant für die stadiengerechte Therapie und Prognose. Ziel dieser Studie war, zu untersuchen, wie exakt das CT die Tumorgröße im Vergleich zur Histologie bestimmen kann und ob sich das hochauflösende VCT als Ergänzung zur konventionellen Schnellschnittdiagnostik eignet. Methode: Bei 52 Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich wurde das präoperative Staging-CT (GE Lightspeed, GE Healthcare USA) ergänzt durch ein intraoperatives VCT des OP-Präparates (rekonstruierte Schichtdicke bis 0.05mm (VCT/eLU, GE Global Research, USA). Die knöcherne Destruktion wurde mit den Daten des Staging-CT's und der Histologie verglichen. Nach erfolgreicher Probephase wurde das Ergebnis telefonisch dem Operateur im Sinne einer Schnellschnittdiagnostik mitgeteilt. Die Ergebnisse des Staging-CT's wurden mit den Ergebnissen der histologischen Aufarbeitung verglichen. Ergebnis: In 13 Fällen lag die Tumorgröße im CT im Median 7mm über der histologisch ermittelten Größe, in 14 Fällen 10mm darunter. In 25 Fällen entsprach die Tumorgröße annähernd der histologischen Größe. Die knöcherne Infiltration stimmte im VCT und in der Histologie in allen Fällen überein, wobei das VCT diese exakter bestimmen konnte. In 34 Fällen gab es eine Übereinstimmung in CT, VCT und Histopathologie. Das CT wich in 18 Fällen vom VCT und der Histologie ab. Schlussfolgerung: Die CT bestimmt die Tumorgröße im Rahmen des Stagings sehr genau. Darüber hinaus kann das VCT durch die hohe Auflösung die Infiltration knöcherner Strukturen exakter bestimmen und ermöglicht eine der Schnellschnittdiagnostik ähnliche Befundung, was das Resektionsausmaß und die Form der plastischen Rekonstruktion beeinflusst. Dadurch könnten den Patienten weitere Eingriffe zur definitiven Rekonstruktion erspart, die Lebensqualität erhöht und die Gesamtkosten der Therapie gesenkt werden. Dies soll in einer ergänzenden Langzeitstudie untersucht werden.

Keywords: CT, VCT, Staging, Tumorgröße, Schnellschnittdiagnostik

Korrespondierender Autor: Alejandre Lafont E

Radiologie/Universitätsklinikum Gießen & Marburg, Standort Gießen, Radiologie, Klinikstrasse 36, 35396 Gießen

E-Mail: enrique.alejandre-lafont@radiol.med.uni-giessen.de