Rofo 2011; 183 - VO403_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279440

Diagnostische Wertigkeit der 16-Zeilen Multidetektor Computertomographie und der mesenterialen DSA bei obskurer gastrointestinaler Major-Blutung

P Heiss 1, CE Wrede 2, R Müller-Wille 1, W Uller 1, R Forbrig 1, H Gößmann 1, C Stroszczynski 1, N Zorger 3
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg
  • 3Krankenhaus Barmherzige Brüder, Radiologie, Regensburg

Ziele: Bestimmung der diagnostischen Wertigkeit der Multidetektor Computertomographie (MDCT) und der mesenterialen digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) bei Patienten mit obskurer gastrointestinaler Major-Blutung. Methode: Die Ethikkommission des Klinikums und das Bundesamt für Strahlenschutz genehmigten diese prospektive Studie. Bei allen Patienten lag eine obskure gastrointestinale Major-Blutung vor (Abfall der Hämoglobinkonzentration um mindestens 2g/dL oder Bedarf von mindestens zwei Erythrozytenkonzentraten innerhalb der letzten 24 Stunden). Eine kontrastmittelgestützte 16-Zeilen MDCT des Abdomens in arterieller und venöser Phase wurde angefertigt. Ummittelbar im Anschluss erfolgte eine mesenteriale DSA. Jeweils zwei geblindete Radiologen befundeten die MDCT bzw. die DSA. Der primäre Endpunkt der Studie war die diagnostische Wertigkeit der MDCT bzw. der DSA, definiert als Häufigkeit, mit welcher der Ort der aktiven Blutung oder eine Läsion, die mit hoher Wahrscheinlichkeit den Blutungsort darstellt, nachgewiesen wurde. Zweiseitige 95%-Konfidenzintervalle (KI) für Anteilswerte wurden mit der Methode

von Wilson bestimmt. Für Vergleiche zwischen MDCT und DSA wurde der Test von McNemar verwendet. Alle Tests wurden zweiseitig mit einem Signifikanzlevel von 5% durchgeführt. Ergebnis: 17 Patienten wurden prospektiv eingeschlossen. Die MDCT und die DSA wurden bei allen Patienten technisch erfolgreich durchgeführt. Der Ort der aktiven Blutung oder eine Läsion, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit den Blutungsort darstellt, wurde mittels MDCT bei einem größeren Anteil der Patienten, 65% (11 von 17, 95% KI 41–83%), als mittels mesenterialer DSA, 35% (6 von 17, 95% KI 17–59%; p=0.06) detektiert. Bei allen Patienten, bei denen die MDCT negativ war, war auch die DSA negativ. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass bei Patienten mit obskurer gastrointestinaler Major-Blutung die diagnostische Wertigkeit der MDCT mindestens genauso hoch ist wie die der mesenterialen DSA.

Keywords: Obskure gastrointestinale Blutung, Computertomographie, Digitale Subtraktionsangiographie

Korrespondierender Autor: Heiss P

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93042 Regensburg

E-Mail: heiss.peter@web.de