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DOI: 10.1055/s-0031-1279428
Präoperative Prognoseabschätzung vor Peritonektomie und HIPEC mittels dynamischer kontrastangehobener 3D Gradienten Echo MRT
Ziele: Zur präoperativen Beurteilung der Tumorausdehnung vor radikaler Peritonektomie (RP) und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) kommt unter anderem die multiphasische kontrastangehobene dynamische T1w 3D Gradienten Echo MRT-Bildgebung (T1wDCE) zum Einsatz. Unsere Studie untersucht den Zusammenhang zwischen präoperativer Tumorausdehnung in der MRT und postoperativem Ergebnis. Methode: Es wurden 15 Patienten mit PK vor RP und HIPEC an einem 1,5T Ganzkörper MRT untersucht. Es wurden koronare T1wDCE Sequenzen über das gesamte Abdomen angefertigt (TR 2,9ms, TE 1,1ms, Auflösung 2,0×2,0×1,8mm, FOV 400×400mm, GRAPPA 3, 0,15mmol Gd-Chelat/kg KG, 2000ml Mannitollösung oral, 40mg Buscopan i.v.). Die RP beinhaltete die vollständige Peritonektomie sowie die Multiviszeralresektion aller befallenen Organe. Die Analyse der Tumorausdehnung erfolgte chirurgisch und radiologisch anhand des Peritonealkarzinose Index (PCI, Sugarbaker et al). Es wurde die Überlebenszeit sowie das Auftreten eines Rezidivs in Tagen nach der Operation mit dem präoperativen PCI (0–39 Punkte) korreliert(Spearman's Rank Correlation). Ergebnis: Der mittlere PCI in der präoperativen MRT betrug 18,1±13,1, (3–39). Die mittlere Überlebenszeit betrug 565±461 Tage mit einem Intervall bis zur Rezidiv Diagnose von 430±261 Tagen. Bei vier Patienten gelang keine vollständige Zytoreduktion (R2) (PCI 34±6,9, 22–39, Überleben 78,2±54,1 Tage, 1–150, Spearman's Koeffizient -0,68, p<0,05), bei sieben Patienten kam es zu einem Rezidiv (PCI 10,9±6,7, 3–21, Rezidiv nach 430±261,2 Tagen, Überleben 765,9±355 Tage, zwei noch am Leben, Spearman's Koeffizient -0,21, p>0,1), zwei Patienten sind rezidivfrei nach 3 Jahren (PCI 5 und 12), bei einer Patientin der Verlauf unbekannt. Schlussfolgerung: Die Überlebenszeit nach RP und HIPEC korreliert signifikant mit der Tumorausdehnung im präoperativen T1wDCE MRT. Somit ermöglicht die T1wDCE MRT eine Prognoseabschätzung hinsichtlich des postoperativen Ergebnisses bei Patienten mit PK vor RP und HIPEC.
Keywords: Peritonealkarzinose, postoperative Prognose, multiphasische kontrastangehobene MRT
Korrespondierender Autor: Klumpp B
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Interventionelle und Diagnostische Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen
E-Mail: bernhard.klumpp@med.uni-tuebingen.de