Rofo 2011; 183 - VO318_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279380

Diffusionstensor Bildgebung (DTI) von Transplantatnieren bei 3T: erste Ergebnisse.

RS Lanzman 1, D Blondin 1, A Ljimani 1, P Zgoura 2, A Scherer 1, P Kröpil 1, G Antoch 1, HJ Wittsack 1
  • 1Uniklinik Düsseldorf, Institut für Radiologie, Düsseldorf
  • 2Uniklinik Düsseldorf, Klinik für Nephrologie, Düsseldorf

Ziele: Ziel dieser Studie war es, die Diffusionstensor Bildgebung (DTI) als funktionelle Untersuchungstechnik für Transplantatnieren (TP-Nieren) zu evaluieren. Methode: Die Transplantatnieren von 17 Patienten (47.3±12.6 Jahre) und die nativen Nieren von 7 gesunden Probanden (39.5±11.3 Jahre) wurden mit einer 6-Kanal-Oberflächenspule in einem 3T MRT (Magnetom Trio, Siemens AG, Erlangen) untersucht. 9 nierentransplantierte Patienten hatten eine gute Langzeitfunktion (GFR>30ml/min) und 8 Patienten eine deutlich eingeschränkte Langzeitfunktion bzw. akute Funktionsverschlechterung (GFR<30ml/min). Neben anatomischen T1- und T2-gewichteten Sequenzen wurde eine atemnavigierte DTI-Sequenz in koronarer Schichtführung akquiriert (20 Raumrichtungen, 5 b-Werte (0–800), Schichtdicke 6mm, in-plane Auflösung 2.1mm x 2. 1mm, 2 Mittelungen). Es wurden ROI-basiert die medulläre und kortikale FA (fractional anisotropy) anhand von Parameterbildern ermittelt. Ergebnis: Die medulläre FA war bei nativen Nieren und Transplantatnieren signifikant höher als die kortikale FA (p<0.01). Die durchschnittliche medulläre und kortikale FA von nativen Nieren (0.42±0.03 und 0.22±0.06) unterschied sich nicht signifikant von der medullären und kortikalen FA von TP-Nieren mit guter Langzeitfunktion (0.38±0.05 und 0.18±0.04). Im Vergleich hierzu waren die durchschnittliche medulläre (0.23±0.05) und kortikale (0.11±0.03) FA von TP-Nieren mit einer GFR<30ml/min signifikant erniedrigt (p<0.05). Es konnte eine signifikante Korrelation zwischen der GFR und der kortikalen (r=0.71) und medullären FA (r=0.59) festgestellt werden (p<0.05). Schlussfolgerung: Die DTI ist eine vielversprechende Untersuchungstechnik für die funktionelle Bildgebung von Transplantatnieren. Aufgrund der hohen medullären FA birgt die DTI ein hohes Potential für die Evaluation pathologischer Veränderungen im TP-Nierenmark.

Keywords: DTI, Transplantatniere, GFR

Korrespondierender Autor: Lanzman RS

Uniklinik Düsseldorf, Institut für Radiologie, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

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