Rofo 2011; 183 - VO312_2
DOI: 10.1055/s-0031-1279348

Vergleich der manuellen und schwellenwertbasierten Volumetrie der Gd-EOB-verstärkten MRT mit der Computertomographie bei der Quantifizierung des Lebervolumens vor selektiver interner Radioembolisation

JH Rothe 1, R Papendieck 2, C Grieser 2, D Schnapauff 2, B Gebauer 2, C Pérez Fernández 2, B Hamm 2, T Denecke 2
  • 1Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum, Charite Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • 2Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum

Ziele: Evaluierung der Gesamtlebervolumetrie mittels Gd-EOB-verstärkten T1w-3D-Sequenzen der MRT im Vergleich zur CT als Referenzmethode bei der Planung einer selektiven Radioembolisation. Methode: Es wurden retrospektiv insgesamt 20 Patienten (10 mit gastrointestinalen Primärtumoren, 10 mit lebereigenen Tumoren) identifiziert, die vor selektiver Radioembolisation der Leber mittels Gd-EOB verstärkter MRT (GE TwinSpeed, 1,5 T) untersucht wurden und im Abstand von max. 10 Tagen eine KM-gestützte mehrphasige 64-Zeilen-CT des Abdomens erhielten. Die Referenzvolumetrie erfolgte mittels manueller Segmentierung der CT-Daten unter Exklusion von zentralen Gefäßen.

Der MR-Volumetrie wurden axiale fettgesättigte T1w-3D-Sequenzen (LAVA, 2mm rekonstruierte SD) in der hepatobiliären Phase (20 Min. p.i.) zugrunde gelegt.

Die Leberkonturen wurden zum einen manuell segmentiert (analog zur CT) und zum zweiten schwellenwertbasiert im VRT-Modus segmentiert, was durch eine manuelle Nachsegmentierung extrahepatischer Objekte ergänzt wurde (AdvantageWindows 4.4, GE).

Es wurden der mittlere Fehler, die Wiederholbarkeit der Einzelmessungen sowie die Segmentierungszeiten erhoben und analysiert. Ergebnis: Eine MRT-gestützte Lebervolumetrie anhand einer manuellen Segmentierung wich im Durchschnitt um 4,0%, maximal um 7,8%, unter Verwendung einer schwellenwertbasierten Segmentierung im Mittel um 5,6%, maximal um 7,5% von dem in der CT-bestimmten Lebervolumen ab.

Die Segmentationszeiten der MR-Volumetrie lagen für die manuelle Segmentierung im Mittel bei 4,5 Min (Bereich: 3–6 Min) und für die schwellenwertbasierte Methode bei 3,5 Min (2–5 Min). Mit der CT lag die Dauer bei 4,5 Min (3–8,5 Min). Schlussfolgerung: Ein systematischer Fehler der manuellen MR-Segmentierung wurde nicht beobachtet. Aufgrund der tolerablen Abweichung von der CT-basierten Lebervolumetrie und der leicht kürzeren Segmentationszeit kann auch die Schwellenwertmethode der Gesamtlebervolumetrie herangezogen werden.

Keywords: Lebervolumetrie, MRT, CT, Radioembolisation, Gd-EOB

Korrespondierender Autor: Rothe JH

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