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DOI: 10.1055/s-0031-1279342
Entwicklung und Evaluation von vier verschiedenen „Wendeschleusen“ – Eine in-vitro Machbarkeitsstudie
Ziele: Entwicklung und in-vitro Untersuchung der Einsatzfähigkeit von vier unterschiedlichen, selbst entwickelten Wendehilfen für Schleusen zum bidirektionalen Vorgehen bei endovaskulären Prozeduren. Methode: Es wurden vier Prototypen (A-D) konstruiert, die in die intravasal liegende Schleuse eingebracht werden, um ein sicheres Wendemanöver im Gefäß zu ermöglichen. Sämtliche Verfahren funktionieren als reversible Verankerung im Gefäß, was eine sichere Fixierung an der Punktionsstelle ermöglicht und während des Wendmanövers eine Dislokation aus dem Gefäß verhindert. Alle vier Prototypen wurden durch acht Radiologen mit unterschiedlichem Erfahrungsstand getestet. Die Versuchsreihen wurden an einem speziell hierfür entwickelten Gefäßmodell unter Verwendung von Rindervenen mit einem Durchmesser von ca. 0,8cm in-vitro vorgenommen. Es wurden fünf Versuchsdurchläufe pro Prototyp und Radiologen durchgeführt. Endpunkt war die Anzahl der erfolgreichen Wendemanöver und die dafür nötige Zeit. Ferner wurden Zuverlässigkeit und Handhabung von 1 (exzellent) bis 5 (sehr schlecht) skaliert und dokumentiert. Ergebnis: Die Erfolgsrate lag bei 90% (36/40) für die Prototypen A und C, 77,5% (35/40) für B und 75% (34/40) für D (nicht signifikant). Die durchschnittlich verwendete Zeit für ein Manöver lag bei 66s für A, 50s für B, 54s für C und 70s für D (signifiknant, p<0,05). Die Handhabung wurde benotet mit 2,4 (gut) für A, 2,0 (gut) für B, 2,6 (befriedigend) für C und 3.5 (schlecht) für D (signifikant, p<0,05). Die Zuverlässigkeit wurde benotet mit 3,4 (befriedigend) für A, 2.0 (gut) für B, 1.6 (gut) für C und 2.4 (gut) für D (signifikant, p<0.05) Schlussfolgerung: Alle vier Wendehilfen für Schleusen bieten die Möglichkeit der Durchführung eines intravasalen Wendemanövers am hierfür erstellten Gefäßmodell in-vitro.
Keywords: Gefäßschleuse, Wendehilfe, Wendemanöver, Wendeschleuse, Intervention
Korrespondierender Autor: Borggrefe J
UKSH Campus Kiel, Klinik fuer Diagnostische Radiologie, Arnold-Heller-Str.3, 24105 Kiel
E-Mail: Jan.Borggrefe@Rad.Uni-Kiel.de