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DOI: 10.1055/s-0031-1279334
Beobachtungsstudie zur radiologischen Befundqualität bei Verdacht auf Kindesmisshandlung
Ziele: Ziel: Es sollte untersucht werden, welche Qualität die radiologischen Erstdiagnostik bei Vd. auf Kindesmisshandlung hat. Methode: Material und Methode: Alle im Zeitraum von 7/07–10/09 vorgelegten radiologischen Dokumentationen bei Vd auf Kindesmisshandlung wurden unabhängig von 2 Kinderradiologen nachbefundet und auf Bildqualität, Vollständigkeit der Dokumentation, Einhaltung der Leitlinien der BÄK und der GPR beurteilt sowie die Befundung beurteilt. Ergebnis: Ergebnisse: 28 Fälle im Alter von 6 W –2J (Mittel: 5,8M, Median 3,5M, 11Mädchen, 17 Knaben) wurden von Kliniken in RLP (25) und Hessen (2) vorgelegt.
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Die Bildqualität war (Einblendung, Belichtung) gut bis zufriedenstellend.
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Bei 14 Fällen war das Handskelett der Halteperson, teils sehr störend, sichtbar. Bei 3 weiteren Fällen überlagerte Fremdmaterial (Kontrastmittel bzw. eine nasse Windel) das Bild.
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Bei 6 Knaben fehlte bei der Beckenaufnahme der Gonadenschutz.
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In 17 Fällen war die Dokumentation aller Körperregionen inkomplett. Einmal wurde ein Babygramm vorgelegt.
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Bei 15 Fällen musste die Zahl der diagnostizierten Frakturen korrigiert werden: Bei 3 Patienten wurde sie um 1–5 Frakturen reduziert, bei 13 Fällen um 1–4 erhöht. Die kinderradiologischen Beurteilungen stimmten völlig überein.
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Die Befundbeschreibung bestand in einem Fall nur aus den (falschen) Fraktur-Diagnosen.
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In 17 Fällen hatte die kinderradiologische Begutachtung eine Auswirkung auf das weitere Verfahren. Schlussfolgerung: Schlussfolgerung: Es besteht ein deutliches Defizit in der radiologischen Diagnostik von Frakturen bei Kindern. Die Verbesserung der radiologischen Diagnostik in der Grundversorgung ist dringend nötig.
Befundqualität, Kindesmisshandlung, Skelettfrakturen
Korrespondierender Autor: Schumacher R
An der Krimm 15, 55124 Mainz
E-Mail: schumach@uni-mainz.de