Rofo 2011; 183 - VO307_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279320

Vergleich von symptomatischen und asymptomatischen atherosklerotischen Karotisplaques mittels Paralleler Bildgebung und hochauflösender 3T in vivo MRT

JM Grimm 1, A Schindler 1, T Freilinger 2, CC Cyran 1, C Schmidt 2, M Dichgans 2, C Yuan 3, MF Reiser 1, K Nikolaou 1, T Saam 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Klinikum der Universität München, Neurologische Klinik, München
  • 3University of Washington, Dept. of Radiology, Seattle

Ziele: Die Beurteilung der Möglichkeit einer Differenzierung zwischen symptomatischen und asymptomatischen atherosklerotischen Karotisplaques mittels hochauflösender 3T MRT. Methode: In dieser prospektiven, monozentrischen Studie wurde eine hochaufgelöste 3T Black-Blood MRT der Carotiden an 31 Patienten durchgeführt, bei denen subakute ischämische Insulte im Versorgungsgebiet einer A. carotis interna in diffusionsgewichteten MRT Sequenzen nachgewiesen wurden. Innerhalb von sieben Tagen nach Symptombeginn wurden fettgesättigte T1w vor und nach Kontrastmittelapplikation, PDw, T2w und TOF Sequenzen unter Verwendung von Oberflächenspulen und Paralleler Bildgebung (PAT Faktor 2) durchgeführt. Alle Patienten wurden umfangreich klinisch untersucht (Labor, MRT Schädel, Duplex Sonographie, 24h EKG, TEE), um andere Ursachen einer zerebralen Ischämie auszuschließen. Etablierte MR-morphologische Kriterien wurden verwendet, um komplizierte American Heart Association Typ VI Plaques (AHA-LT VI) mit, Thrombus, Plaque-Einblutung, oder rupturierter fibröser Kappe durch einen verblindeten Reviewer zu identifizieren.. Als Kontrollgruppe wurde die jeweils asymptomatische Seite verwendet. Für die statistische Auswertung wurde der Mc-Nemar-Test verwendet. Als Signifikanzniveau wurde ein p-Wert von <0,05 angenommen. Ergebnis: Bei symptomatischen Plaques fanden sich signifikant häufiger als in der Kontrollgruppe ein AHA-LT VI (65,5% vs. 10,3%; p<0,001), eine Ruptur/Ulzeration der fibrösen Kappe (34,5% vs. 3,5%; p=0,012) und eine Plaque-Einblutung (58,6% vs. 10,3%; p=0,001). Der Unterschied bezüglich eines juxtaluminalen Thrombus (10,3% vs. 0%) war statistisch nicht signifikant. Schlussfolgerung: Die hochaufgelöste 3TMRT erlaubt die Unterscheidung von symptomatischen und asymptomatischen Plaques und kann ein entscheidender Baustein bei der Identifizierung eines Vulnerablen Plaques sein. Sie erleichtert die Beurteilung des kardiovaskulären Risikos bei Patienten mit atherosklerotischen Plaques.

Keywords: Karotis, Vulnerabel, Plaque, Ischämie, Atherosklerose

Korrespondierender Autor: Grimm JM

Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: jochen.grimm@med.uni-muenchen.de