Rofo 2011; 183 - VO307_4
DOI: 10.1055/s-0031-1279319

Periphere MR-Angiographie mit einem Blood-Pool-Kontrastmittel: Inzidenz venöser Thrombosen bei Patienten mit pAVK

DR Hadizadeh 1, GM Kukuk 1, UL Fahlenkamp 1, J Gieseke 1, C Schäfer 2, E Rabe 3, A Koscielny 4, F Verrel 4, HH Schild 1, W Willinek 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, Bonn
  • 2Universitätskliniken Bonn, Kardiologie, Pulmonologie und Angiologie, Bonn
  • 3Universitätskliniken Bonn, Dermatologie, Phlebologie, Bonn
  • 4Universitätskliniken Bonn, Gefäßchirurgie, Bonn

Ziele: Die räumlich hochaufgelöste MR-Angiographie in der Äquilibriumphase eines Blood-Pool-Kontrastmittels (SSMRA) führt zu einer Konstrastierung sowohl von arteriellen und als auch venösen Gefäßen. Ziel dieser Studie war die Ermittlung der Inzidenz venöser Thrombosen als Zufallsbefund bei der Abklärung einer klinisch vermuteten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Methode: Die SSMRA wurde bei 245 Patienten (Alter: 36–92 Jahre; 161männlich, 84 weiblich; 259 Untersuchungen bei Wiedervorstellung von 14 Patienten im Untersuchungszeitraum) durchgeführt. Je 4102 arterielle und venöse Gefäßsegmente wurden in Hinblick auf den arteriellen Stenosegrad und das Vorliegen venöser Thromben analysiert. Die Untersuchungen wurden an einem 1,5 T Ganzkörper-MR-Tomographen (Achieva, Philips Healthcare, Niederlande) durchgeführt. Die SSMRA wurde im Oberschenkel mittels der integrierten Körperspule mit einer räumlichen Auflösung von (0,88×0,88×0,99)mm3 und im Unterschenkel mit einer flexiblen 4-Kanal-Oberflächenspule und einer räumlichen Auflösung von (0,52×0,52×0,49)mm3 akquiriert. Venöse Thrombosen wurden mit Doppler-Ultraschalluntersuchungen korreliert und unauffällige Gefäße der Gegenseite dienten als interne Kontrollen. Ergebnis: Die SSMRA zeigte bei 3199/4102 arteriellen Segmenten (78%) keine signifikante Stenose (<50%), bei 317 Segmenten (8%) höhergradige Stenosen (>50%) und 586 verschlossene Gefäßsegmente (14%). Bei 10% der Patienten wurden venöse Thromben (10 Patienten: akute Thrombosen, 17 Patienten: chronische Thrombosen) diagnostiziert und mittels Doppler-Ultraschalluntersuchung bestätigt. 172 Kontrollsegmente zeigten in der SSMRA und sonographisch keinen auffälligen Befund. Schlussfolgerung: Die räumlich hochaufgelöste MR-Angiographie mit einem Blood-Pool-Kontrastmittel eignet sich zur gleichzeitigen arteriellen und venösen Diagnostik. Die Inzidenz inzidenteller Thrombosen bei Patienten mit vermuteter pAVK betrug 10%.

Keywords: Blood-Pool-KM, Venenthrombose, pAVK, MRA

Korrespondierender Autor: Hadizadeh DR

Radiologische Universitätsklinik Bonn, Sigmund-Freud Str. 25, 53127 Bonn

E-Mail: Dariusch.Hadizadeh@ukb.uni-bonn.de