Rofo 2011; 183 - VO304_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279298

Niedrigdosis-CT – eine Option für jeden Befunder?

H Bolte 1, M Fabel 1, TH Hümme 1, C Stöhring 1, AL Linneweh 1, HC Knuth 1, G Groth 1, D Sehr 1, S Freitag-Wolf 2, M Heller 1, J Biederer 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Kiel
  • 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Institut für Medizinische Informatik und Statistik, Kiel

Ziele: Diese Studie sollte evaluieren, inwiefern sich das Ausbildungsniveau eines Untersuchers auf die Qualitätsbeurteilung einer Niedrigdosis-CT des Handgelenkes auswirkt, wie homogen die Qualitätsbeurteilung in verschiedenen Ausbildungsstufen ausfällt und schließlich sollte ein Niedrigdosisprotokoll ermittelt werden, dass eine weit akzeptierte Bildqualität bietet. Methode: 9 Untersucher aus 3 Ausbildungsstufen (3, 5 und 8 Jahre Weiterbildungszeit) beurteilten randomisiert und verblindet 480 Standardansichten von 10 mittels systematisch variierten CT-Protokollen untersuchten Handpräparaten (100/70/40mAs; 120/100kV; Pitch 0,9/1,5; Kollimation 0,75mm; Schichtdicke 1mm; Inkrement 0,5mm; axiale, koronale und saggitale Rekonstruktionen; DLP: 23 bis 139mGy*cm). Die Bildqualität von Kortikalis, Gelenkflächen und Spongiosa wurde durch jeden Untersucher in 4 Kategorien (sehr gut, gut, diagnostisch ausreichend, nicht mehr diagnostisch) eingeteilt und als relative Häufigkeiten wiedergegeben. Untersucherbedingte Unterschiede wurden mittels Konkordanzmaß abgebildet. Ergebnis: Die Bildqualität von Kortikalis und Gelenkflächen wurde von allen Auswertern in allen Parameterkonstellationen zu über 99% mit ≤3 eingestuft. Die Spongiosa zeigte für die Parameterkonstellation 100kV, 70mAs und Pitch 0,9 (DLP 63mGy*cm) für 98% ein Ergebnis ≤3. Die Gruppe mit 5-jähriger Ausbildung zeigte die höchste Gesamtkonkordanz (37,5%) und die Gruppe mit 8-jähriger Ausbildung die geringste (21,0%). Bei Prüfung des Kriteriums „Diagnostisch ausreichend“ zeigten die Gruppen mit 5- und 8-jähriger Ausbildung keine Unterschiede. Schlussfolgerung: Die Beurteilung der Bildqualität variiert zwischen und innerhalb der einzelnen Ausbildungsgruppen zum Teil erheblich. Am Handgelenk ist jedoch eine weithin akzeptierte Bildqualität unter Einsatz eines um 54% dosisreduzierten CT-Protokolls erzielbar.

Keywords: Dosisreduktion, Bildqualität, Handgelenk, Computertomographie

Korrespondierender Autor: Bolte H

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Arnold Heller Strasse 3, 24105 Kiel

E-Mail: hendrikbolte@rad.uni-kiel.de