Rofo 2011; 183 - VO225_8
DOI: 10.1055/s-0031-1279276

Verlaufskontrolle des malignen Lymphoms in der MSCT: Verbessert die semi-automatische Volumetrie die Beurteilung des Therapieansprechens im Vergleich zur eindimensionalen Messung?

M Püsken 1, B Buerke 1, N Kohlhase 1, V Dicken 2, C Schuelke 1, T Persigehl 1, A Kanuer 1, W Heindel 1, J Wessling 1
  • 1Universitätslinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
  • 2Fraunhofer MeVis, Bremen

Ziele: Wertigkeit der semi-automatischen Volumetrie im Vergleich zur eindimensionalen Messung bei der Beurteilung des Therapieansprechens von malignen Lymphomen Methode: Retrospektiv wurden MSCT-Datensätze von 64 Patienten mit malignem Lymphom vor Therapie (Baseline) und nach 2 Zyklen Chemotherapie (Follow up) eingeschlossen. Insgesamt wurden 311 Lymphknoten (56 cervikal, 129 thorakal, 126 abdominell) durch zwei Radiologen unabhängig voneinander ausgewertet. Der Längs (LAD)- und Kurzachsendurchmesser (SAD) sowie das Volumen wurden sowohl manuell als auch semi-automatisch bestimmt. Die relative Interobserverdifferenz (RID) und die Zeit für die manuelle und semi-automatische Auswertung wurden ermittelt. Das Therapieansprechen wurde entsprechend der Vorgaben der „IWC-lymphoma“-Guidelines beurteilt. Referenzstandard war der Mittelwert der metrischen und volumetrischen Messungen. Die statistische Auswertung erfolgte durch Intraclass-Korrelationskoeffizienten (ICC) und McNemar-Test. Ergebnis: Folgende Lymphknotengrößen wurden in der Baseline/Follow up Untersuchung ermittelt: 23,6±10,2mm/16,9±9,3mm für den LAD und 7,3±13,6ml/3,5±9,8ml für das Volumen. Die Interobserverdifferenz war sowohl in der Baseline als auch im Follow up für die semi-automatischen Messungen niedrig (ICC>0.96). Die mittlere semi-automatische Auswertungszeit war ohne Korrekturbedarf kürzer (16,4±11,8s) als für die manuellen Messungen (29,1±14,6s). Bei 65% der Fälle war eine Korrektur des initialen semi-automatischen Segmentierungsergebnisses mit entsprechend längerer Auswertungszeit (39,2±25,6s) erforderlich. Mittels semi-automatischer Volumetrie wurde das Therapieansprechen gegenüber den semi-automatisch und manuell ermittelten LAD und SAD signifikant korrekter bestimmt (z.B. Volumen 87.6% vs. LAD semi-automatisch 83.6%, SAD manuell 78.7%, alle p<0.05). Schlussfolgerung: Die semi-automatische Volumetrie von Lymphknoten ermöglicht gegenüber dem etablierten LAD eine korrektere Beurteilung des Therapieansprechens bei malignen Lymphomen.

Keywords: Volumetrie, semi-automatische Segmentierung, Follow up, Lymphom, CT

Korrespondierender Autor: Püsken M

Universitätslinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Straße33, 48149 Münster

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