Rofo 2011; 183 - VO225_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279273

MRT-gestützte Lebervolumetrie zur Bestimmung des funktionellen Lebervolumens vor selektiver interner Radioembolisation (SIRT) unter Verwendung von hepatozytenspezifischem Kontrastmittel.

JH Rothe 1, C Grieser 2, D Schnapauff 2, D Geisel 2, C Pérez Fernández 2, B Hamm 2, T Denecke 2
  • 1Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum, Charite Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • 2Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum

Ziele: Ziel war es die Kombination aus einer Zunahme des Flipwinkel (Hintergrundsuppression) und einer Gd-EOB-gestützten MRT (selektives Steigerung des Signals in der Hepatozyten) auf eine schwellenwertbasierte Lebervolumetrie zu untersuchen. Methode: Insgesamt wurden bei 20 Patienten T1w 3D-Sequenzen (THRIVE, 1,5T Philips) nativ sowie 20 Min. nach Applikation (hepatobilliäre Phase) von Gd-EOB (Primovist, BayerSchering) angefertig jeweils mit Flipwinkeln von 10° (Originalkonfiguration) und mit 35° aquiriert.

Das Lebervolumen wurde durch manuelle Segmentation der äußeren Organkontur (unter Ausschluss der intrahepatischen Gesamttumorlast) als Referenzmethode sowie durch schwellenwertbasierte Volumetrie der Leber unter manuellem Ausschluss extrahepatischer Strukturen bestimmt.

Das Gesamtlebervolumen, die Volumina der entfernten Strukturen sowie die Dauer des Segmentationprozesses wurden bestimmt. Ergebnis: Die mittlere Abweichung des mit der schwellenwertbasierten Segmentation bestimmten Volumens betrug für die nichtkontrastierten 3,7% (FW 10°) bzw. 3,3% (FW 35°), für die kontrastverstärkten Sequenzen 1.2% (FW 10°), respektive 1.3% (FW 35°). Eine schwellenwertbasierte Segmentation benötige bei einem Flippwinkel von 10° im Druchschnitt 70% (±12%) bei Verwendung nativer, bzw. 47%(±11%) bei kontrastmittelgestützten Sequenzen der Zeit einer manuellen Segmentierung. Eine Steigerung des Flipwinkel auf 35° reduzierte die Segmentationszeit bei Verwendung nativer Sequenzen unm 16%(±8%), bei kontrastmittelverstärkten um 24%(±5%). Die manuell entfernten extrahepatischen Strukturen wiesen bei kontrastverstärkten Sequenzen und einem Flipwinkel von 35° das geringste mittlere Volumen (84(±65ml) auf. Schlussfolgerung: Eine schwellenwertbasierte Segmentation des funktionellen Lebervolumen unter Verwendung Gd-EOB versträkter Sequenzen erlaubt eine präziser und zeiteffiziente Quantifizierung des funktionellen Lebervolumens, eine Erhöhung des Flipwinkel beschelunigt dabei den Segmentationsprozess deutlich.

Keywords: Lebervolumetrie, Gd-EOB, MRT

Korrespondierender Autor: Rothe JH

Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum, Charite Universitätsmedizin Berlin, Augustenburgerplatz 1, 13353 Berlin

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