Rofo 2011; 183 - VO224_6
DOI: 10.1055/s-0031-1279265

Vergleich von 64-Zeilen-MSCT und 3 Tesla-MRT mit Diffusionswichtung bei der Diagnostik des hepatozellulären Karzinoms

B Maiwald 1, D Lobsien 1, T Kahn 1, P Stumpp 1
  • 1Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig

Ziele: Vergleich der diagnostischen Genauigkeit der 64-Zeilen-CT mit der 3-T-MRT unter Verwendung von Gd-EOB-DTPA und zusätzlicher diffusionsgewichteter Bildgebung bei der Diagnostik des hepatozellulären Karzinoms. Methode: Bei 48 Patienten (mittleres Alter: 62J., 40Männer, 8 Frauen) mit vermutetem oder nachgewiesenem HCC wurde ein 3-Phasen-Leber-CT mit Iopromid durchgeführt. Nach Aufklärung und mit Einverständnis der Patienten wurde zeitnah (mittlerer zeitlicher Abstand: 2,3 Tage) eine zusätzliche MRT-Untersuchung bei 3T mit Gd-EOB-DTPA durchgeführt. Die anonymisierten Aufnahmen wurden von einem Radiologen mit zehnjähriger Erfahrung hinsichtlich folgender Punkte evaluiert: Anzahl, Größe, Lokalisation suspekter Herde, Bildqualität und Diagnosesicherheit. Die Ergebnisse wurden mit der Histologie nach operativer Tumorresektion oder Biopsie (Goldstandard) bzw. einem Surrogat aus follow-up-Bildgebung und Kontrolle der Laborwerte verglichen. Sensitivität, Spezifität, PPW und NPW wurden für beide Methoden berechnet. Ergebnis: Im MRT wurden mehr Läsionen pro Patient detektiert (2,4 vs. 1,8 im CT). Die Läsionsgröße war mit einem mittleren Durchmesser von 30,4mm im MRT ähnlich groß wie im CT mit 30,1mm, dafür aber stärker gestreut (Spanne zwischen den Sequenzen: 27,3–34,3mm). Die Detektierbarkeit in der CT wurde etwas besser bewertet (1,8 im CT vs. 2,4 im MRT auf einer 5-Punkte Likert-Skala). Die Bildqualität war für beide bildgebende Verfahren ähnlich (2,2 vs. 2,3 auf einer 5-Punkte-Likert-Skala). Sensitivität, Spezifität, PPW und NPW des MRT lagen über denen des CT. (Sens. 92,0%, Spez. 82,6%, PPW 85,2% und NPW 90,5% im MRT vs. Sens. 88,0%, Spez. 69,6%, PPW 75,9% und NPW 84,0% im CT). Schlussfolgerung: Obwohl das 64-Zeilen CT im Vergleich zum 3-T-MRT mit einer besseren Detektierbarkeit der Leberläsionen bewertet wurde, wurden weniger Läsionen pro Patient erkannt. Das MRT mit Gd-EOB-DTPA zeigt tendenziell eine höhere Sensitivität, Spezifität, positiven und negativen prädiktiven Wert als das CT.

Keywords: HCC, MRT, DWI, CT

Korrespondierender Autor: Maiwald B

Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Liebigstraße 20, 04103 Leipzig

E-Mail: bettina.maiwald@medizin.uni-leipzig.de