Rofo 2011; 183 - VO219_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279222

CT-gestützte high dose rate Brachytherapie in Afterloadingtechnik (CT-HDRBT) als sicheres, alternatives Verfahren zur lokalablativen Behandlung von Patienten mit biliodigestiver Anastomose (BA)

J Banzer 1, D Schnapauff 1, G Brinkhaus 1, P Wust 2, B Hamm 1, B Gebauer 1
  • 1Charité – Universtiätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin
  • 2Charité – Universtiätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Strahlentherapie, Berlin

Ziele: Patienten mit BA besitzen nach bisherigen Untersuchungsergebnissen ein erhöhtes Risiko, nach lokalablativer Therapie der Leber einen Leberabszess zu entwickeln.

In dieser Studie wird untersucht, ob auch die CT-HDRBT der Leber bei Patienten mit BA einen Risikofaktor zur Entwicklung eines postinterventionellen Leberabszesses darstellt. Methode: Retrospektiv wurden die Krankenakten von insg. 227 Patienten zw. Nov. 2007 und Feb. 2010 untersucht, wobei insgesamt 319 CT-HDRBT durchgeführt wurden.

Nach CT-gestützter Katheterplatzierung in die zu behandelnde(n) Leberläsion(en), erhielten die Patienten eine Einzeitbestrahlung von bis zu 20Gy mittels Iridium-192 Quelle.

Die periinterventionelle Bildgebung wurden hinsichtlich des Vorliegens einer BA (nach Operation oder PTCD) analysiert.

Die dokumentierten Komplikationen wurden analog der Vorgabe der Society of Interventional Radiology in die Typen A-F kategorisiert und ausgewertet.

Verschiedene periinterventionelle Parameter wurden mit den kategorisierten Komplikationen korreliert. Ergebnis: Von den 227 Patienten wiesen 12 Patienten nach Operation, weitere 5 Patienten nach PTCD-Anlage eine BA auf. An diesen Patienten wurden 22 CT-HDRBT durchgeführt.

Dabei entwickelte sich nach 2 CT-HDRBT ein Leberabszess (Komplikation Typ D, 2/22, 9%). Minorkomplikationen Typ B traten bei 9 von 22 CT-HDRBT mit BA auf (9/22, 41%).

Es ergab sich kein Zusammenhang zwischen der Entwicklung eines Leberabszesses und einer periinterventionellen Antibiotikagabe (p=0,02).

Im Vergleich zu anderen lokalablativen Verfahren zeigt die CT-HDRBT eine geringere Majorkomplikationsrate bei Patienten mit BA. Schlussfolgerung: Die CT-HDRBT ist nach vorliegenden Ergebnissen bei Betrachtung des postinterventionellen Komplikationsrisikos bei Patienten mit BA anderen lokalablativen Verfahren vorzuziehen, da das Risiko der Entwicklung eines Leberabszesses geringer erscheint.

Unter Anderem beruht dies möglicherweise auf der weitgehenden Strukturerhaltung der Gallengänge durch die CT-HDRBT.

Keywords: Biliodigestive Anastomose, perkutane CT-gestützte high dose rate Brachytherapie in Afterloadingtechnik (CT-HDRBT), CT-gestützte Intervention, Komplikation, Radiofrequenzablation

Korrespondierender Autor: Banzer J

Charité – Universtiätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

E-Mail: jan.banzer@charite.de