Ziele: Mit zunehmender Visualisierung gewinnt die Formanalyse von Organen und Pathologika an Bedeutung. An Hand von CT-Normalbefunden wurde ein geometrisches Modell der Leber und Milz erstellt, das Durchschnittswerte der Organvolumina, -oberflächen und -mittelpunkte beinhaltet als Referenz für weitere Analysen dienen soll. Methode: Aus dem Patientengut wurden CT-Abdomen Normalbefunde (n=100, Alter 18–70 Jahre) selektiert (Toshiba Aquillion 16, Slice 5mm, FC 12, Weichteilfenster, portalvenöse Phase). Die Untersuchungen waren zum Ausschluss traumatischer Läsionen des Abdomens oder des Achsenskeletts indiziert, die Patienten befanden sich nicht im Schockzustand. Als normal wurden Befunde definiert, die keine Grunderkrankungen oder Traumafolgen aufwiesen; unabhängige Bewertung durch vier Radiologen. Leber und Milz wurden schichtweise per Hand-Stift auf einem Tabletmonitor mit einer MITK-basierten Anwendung segmentiert. Die Segmentierung wurde in portvalvenöser Phase in 5mm Schichtdicke durchgeführt, um einen Routinebezug zu gewährleisten. Die Datensätze wurden dann einer initialen Gaussfilterung zur Reduktion von Treppenartefakten unterzogen. Anschließend wurden die Organoberflächen mittels des Marching-Cubes-Algorithmus extrahiert, die erstellten Oberflächen-Triangulierungen wurden zur weiteren Artefaktreduktion mit einem Tiefpass gefiltert, sowie Volumen, Oberfläche und Mittelpunkt der Organe berechnet. Ergebnis: Durch die semiautomatisierte Segmentierung und die präzisen Korrekturoptionen am Tabletmonitor konnten präzise Oberbauchsegmentierungen erstellt werden und bezüglich ihrer Geometrie analysiert werden. Die Altersspanne und Gesamtanzahl erlauben es, die Ergebnisse als Normwerte und Referenzmodell zu verwenden. Schlussfolgerung: Das Durchschnittsmodell geometrischer Basisdaten der Leber und Milz kann als Referenz zur weiteren Formanalyse im Hinblick auf Pathologien und für automatische Segmentierungsalgorithmen verwendet werden.
Eine Veröffentlichung zur wissenschaftlichen Verwendung ist geplant.
Keywords: Formanalyse, Organgeometrie, Segmentierung, Referenzmodell
Korrespondierender Autor: Schierp F
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Radiologie Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck
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