Rofo 2011; 183 - VO216_1
DOI: 10.1055/s-0031-1279194

Behandlungsansprechen repetitiver transarterieller Chemoembolisation (TACE) bei Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms: Einfluss der Lokalisation im rechten bzw. linken Leberlappen

TJ Vogl 1, A Salega 1, J Trojan 2, S Zangos 1, T Gruber 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
  • 2Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Medizinische Klinik I: Gastroenterologie, Hepatologie, Frankfurt a.M.

Ziele: Evaluation des Therapieansprechens der repetitiven transarteriellen Chemoembolisation (TACE) bei der palliativen Therapie von Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms mit Unterscheidung zwischen rechtem und linkem Leberlappen. Methode: Zwischen 01/2009 und 06/2010 wurden 82 Patienten (mittleres Alter: 63,5 Jahre, Bereich 27–84, SD 10,74) mit irresektablen Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms in insgesamt 492 TACE-Sitzungen therapiert (x=6 Behandlungen/Patient). 49 Patienten hatten einen bilobären Befall. Das Zytostatikaregime bestand aus Mitomycin, Irinotecan, Cisplatin. Die Embolisation erfolgte mit Lipiodol und Embocept zur vaskulären Okklusion.

Das Therapieansprechen basierte auf der Volumenanalyse und Referenzläsionen im jeweiligen Leberlappen. Differenzierung in „progressive disease“ (PD), „stable disease“ (SD) und „partial response“ (PR) erfolgte je nach Entwicklung der Tumorgröße nach den RECIST-Kriterien und separat für das gemessene Volumen. Ergebnis: Pro Sitzung wurde eine durchschnittliche Volumenreduktion von 4,03% berechnet (Bereich: 635% Größenprogession bis zu einer Reduktion um 90%). Eine differenzierten Analyse zeigte für den rechten Leberlappen eine durchschnittliche Größenabnahme von 8,61% und für den linken Leberlappen eine Größenzunahme um 4,37% pro Sitzung (p=0.002).

Nach den Volumenveränderungen im linken Leberlappen wurden 44,23% der Patienten mit SD, 40,38% mit PD und 15,38% mit PR klassifiziert und im rechten Leberlappen 54,79% mit SD, 23,29% mit PD und 21,92% mit PR.

Die RECIST-Evaluation ergab für Läsionen im linken Leberlappen eine PD bei 44,44%, eine SD bei 42,59% und eine PR bei 12,96%. Im rechten Leberlappen zeigte sich eine PD bei 21,05%, eine SD bei 60,53% und eine PR bei 18,42%. Schlussfolgerung: Repetitive TACE ist eine relevante palliative Behandlungsoption für Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms, wobei es signifikante Unterschiede im Ansprechen mit deutlich besseren Behandlungsergebnissen bei den Metastasen des rechten Leberlappens gibt.

Keywords: Kolorektales Karzinom, Lebermetastasen, Regionale Chemoembolisation (TACE), Leberlappen, Leberneoplasien

Korrespondierender Autor: Vogl TJ

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt a.M.

E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de