Rofo 2011; 183 - VO212_6
DOI: 10.1055/s-0031-1279178

Vergleich von Ultraniedrig-Dosis CT und Röntgenaufnahmen mit gleicher effektiver Dosis in der pädiatrischen Frakturdiagnostik

JD Moritz 1, B Hoffmann 2, D Sehr 2, J Eggerking 2, K Keil 2, M Heller 2, J Dischinger 3
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für diagnostische Radiologie, Pädiatrische Radiologie und Sonographie, Kiel
  • 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für diagnostische Radiologie, Kiel
  • 3Norddeutsches Seminar für Strahlenschutz, Kiel

Ziele: Die CT wird in der pädiatrischen Radiologie aufgrund der hohen Strahlendosis zurückhaltend eingesetzt. Erste Ergebnisse zeigten, dass Ultraniedrig-Dosis CT-Protokolle in der pädiatrischen Frakturdiagnostik einsetzbar sind. Ziel dieser Studie war es, die Aussagekraft von Ultraniedrig-Dosis CT und Röntgenübersichtsaufnahmen mit gleicher Dosis in der pädiatrischen Frakturdiagnostik zu überprüfen. Methode: Dazu wurden 19 Präparate mit insgesamt 51 Extremitätenknochen von verstorbenen Ferkeln an einem 64 Zeilen-Spiral-CT mit 36 verschiedenen Dosisstufen sowie an einem digitalen Röntgengerät mit Flachdetektor mit 6 verschiedenen Dosisstufen untersucht. Die CT-Untersuchungen mit der höchsten Dosis (120kV, 100mAs, pitch 0,9) dienten als Referenzstandard. Auswertekriterien waren das Erkennen einer Fraktur, der Frakturtyp, die Frakturstellung sowie die diagnostische Sicherheit, subjektiv beurteilt anhand einer Skala von 0 (nicht beurteilbar) bis 3 (sehr sicher). Für ein erfolgreiches Ergebnis mussten alle 3 Kriterien richtig bestimmt sein sowie der Wert für die diagnostische Sicherheit mindestens 2 betragen. Für jedes Dosisprotokoll in der CT und im Röntgen wurde die effektive Dosis ermittelt. Ergebnis: Die effektive Dosis lag in der CT zwischen 0,39 mSv und <0,01 mSv, bei Röntgenaufnahmen <0,01 mSv. Zwei CT-Dosisprotokolle erzielten effektive Dosiswerte von <0,01 mSv: 80kV, 11mAs, pitch 0,9 bzw. 1,5. Auch wenn ihre Bilder ein sehr starkes Rauschen aufwiesen, betrug ihre Erfolgsrate 83–88%. Dagegen erreichten Röntgenübersichtsaufnahmen trotz guter Bildqualität lediglich Erfolgsraten von 64–72%. Schlussfolgerung: In der CT können Dosisprotokolle mit gleicher effektiver Dosis wie Röntgenübersichtsaufnahmen trotz schlechter Bildqualität in der Frakturdiagnostik erfolgreich eingesetzt werden. Auch wenn ihre Erfolgsrate unter der von CT-Standardprotokollen liegt, so ist sie deutlich höher als bei Röntgenübersichtsaufnahmen.

Keywords: Ultraniedrig-Dosis CT, Frakturen im Kindesalter, Extremitätenknochen, Experimentelle Studie

Korrespondierender Autor: Moritz JD

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für diagnostische Radiologie, Pädiatrische Radiologie und Sonographie, Schwanenweg 20, 24105 Kiel

E-Mail: joerg.d.moritz@rad.uni-kiel.de