Rofo 2011; 183 - VO211_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279171

Validierung gültiger Toleranzgrenzen zur automatisierten Auswertung von Konstanzprüfungsaufnahmen im digitalen Mammographie-Screening

C Weiss 1, A Jahnen 2, S Schopphoven 1, C Moll 2, ST Adamiec 1, K Bock 3
  • 1Referenzzentrum Mammographie Südwest, Physikalisch-Technische Qualitätssicherung, Marburg
  • 2Centre de Recherche Public Henri Tudor, CR SANTEC, Luxemburg
  • 3Referenzzentrum Mammographie Südwest, Marburg

Ziele: Validierung etablierter Toleranzgrenzen zur automatisierten, softwarebasierten Analyse täglicher Konstanzprüfungsaufnahmen digitaler Screening-Mammographie-Systeme unter Verwendung von Originaldaten (DICOM: for processing), bei welchen der absolute Signalwertbereich bei Benutzung der bestehenden zulässigen relativen Abweichungen niedriger ist, als bei prozessierten Bilddaten (DICOM: for presentation). Methode: Die frei verfügbare Analysesoftware Optimage (CRP Henri Tudor, Luxemburg) zur Auswertung von Konstanzprüfungsaufnahmen setzt Originaldaten voraus. Die verwendeten Toleranzgrenzen basieren auf den aktuellen Vorgaben der PAS 1054 und den bereits etablierten Grenzen des Luxemburger Mammographie-Screenings für arbeitstägliche Konstanzprüfungen. Unter deren Verwendung werden etwa 6000 Konstanzprüfungsaufnahmen 26 digitaler Mammographie-Systeme verschiedener Hersteller über einen Datenzeitraum von 3 Jahren retrospektiv auf Einhaltung der Toleranzgrenzen bei Verwendung von Originaldaten geprüft und mit den Ergebnissen der bisherigen manuellen Analyse auf Abweichungen sowie deren Erkennung verglichen. Ergebnis: Der niedrigere absolute Signalwertbereich bei Originaldaten führt bei Anwendung der gültigen relativen Toleranzen auf den mittleren Signalwert bei 6% aller Aufnahmen zu Überschreitungen. Alle anderen Toleranzen werden bei automatisierter Analyse eingehalten. Schlussfolgerung: Durch die Validierung der Toleranzen kann die Methode in die Qualitätssicherungskette des Mammographie-Screenings übernommen und manuelle, Auswerteverfahren adäquat ersetzt werden. Die Verwendung einer standardisierten, methodengleichen und objektiven Auswertung der Konstanzprüfungsaufnahmen optimiert die Qualitätssicherung und bietet eine hohe Zeitrentabilität bei höherer Sensitivität und mindestens gleicher Spezifität. Die Verwendung von Originaldaten liefert gleichzeitig präzise Rückschlüsse auf das physikalische Systemverhalten und die technische Bildqualität.

Keywords: Digitale Mammographie, Konstanzprüfung, Qualitätsmanagement, automatisierte Qualitätssicherung

Korrespondierender Autor: Weiss C

Referenzzentrum Mammographie Südwest, Physikalisch-Technische Qualitätssicherung, Bahnhofstrasse 7, 35037 Marburg

E-Mail: weiss@referenzzentrum-suedwest.de