Rofo 2011; 183 - VO209_2
DOI: 10.1055/s-0031-1279156

Langzeitverlauf und Gesamtkosten der invasiven stationären Therapie der kri-tischen Ischämie der unteren Extremität – Vergleich von endovaskulärer und gefäßchirurgischer Therapie

M Cejna 1, N Durakovic 1, R Mathies 2, W Hofmann 3
  • 1LKH Feldkirch, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Feldkirch
  • 2LKH Feldkirch, Innere Medizin, Feldkirch
  • 3LKH Feldkirch, Gefäßchirurgie, Feldkirch

Ziele: Die periphere kritische Ischämie ist mit hoher Morbidität und Mortalität verbunden. Ziel der Arbeit ist Erhebung von Extremitätenerhalts- & Überlebensraten und Vollkosten einer interdisziplinäreren endovaskulären und gefäßchirurgischen Behandlung. Methode: Retrospektiven wurden alle im Jahr 2005 invasiv behandelten Patienten bis 2009 im Langzeitverlauf evaluiert. Behandelt wurden 90 Extremitäten bei 78 Patienten (29 Frauen, 49Männer). 50 Extremitäten wurden gefäßchirurgisch, 40 endovaskulär behandelt. Signifikant unterschiedlich zwischen den Behandlungsgruppen waren die TASC Stadien (p=0,0001), mit höheren Stadien (C & D) für die gefäßchirurgische Behandlung. Ergebnis: Der Extremitätenerhalt betrug 98% (30 Tage), 93% (ein Jahr), 93% (zwei Jahre) und 86% (vier Jahre). 24 Patienten (30%) verstarben im Nachkontrollzeitraum. Die Über-lebensraten waren 96% (30 Tage), 86% (ein Jahr), 81% (zwei Jahre) und 66% (vier Jahre). Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen (Extremitätenerhalt p=0,62 und Überleben p=0,25). Die Gesamtkosten für die Erstbehandlung pro Extremität betrugen 15.416 € (Gefäßchirurgie) und 9.858 € (Endovaskulär). Die Gesamtbehandlungskosten inkl. Aufenthaltskosten in der 5-jährigen Nachbehandlungsphase betrugen pro Extremität 27.448 € (Gefäßchirurgie) und 17.443€ (Endovaskulär). Die Gesamtkosten für alle Patienten betrugen für den Ersteingriff 1.165.108 € und 905.040 € für die Nachfolgeeingriffe, zusammen Gesamtkosten von 2.070.148€. Der Kostenanteil der direkten Eingriffskosten liegt mit 10,8% deutlich niedriger als die stationären Pflegekosten im Verlauf. Schlussfolgerung: Die interdisziplinäre Therapie bietet langfristig gute Resultate in Hinblick auf Extremitätenerhalt und Überleben. Die Gesamtkosten der Behandlung sind hoch, die Kosten der endovaskulären Therapie sind niedriger als die der gefäßchirurgischen Therapie. Der Hauptanteil der Kosten sind die stationären Pflegekosten.

Keywords: Kritische Ischämie, Angioplastie, Stent, Bypass, Kostenanalyse

Korrespondierender Autor: Cejna M

LKH Feldkirch, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Carinagasse 47, 6800, Feldkirch

E-Mail: manfred.cejna@lkhf.at