Rofo 2011; 183 - VO206_2
DOI: 10.1055/s-0031-1279139

Monitoring einer antiangiogenetischen Therapie mit Anticalinen in einem präklinischen Sarkom-Modell mittels DWI-MRT und FDG-PET

R Meier 1, R Braren 1, A Steingötter 2, Y Kosanke 1, H Gille 3, E Rummeny 1, M Schwaiger 4, AJ Beer 4
  • 1Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie, München
  • 22 Institute for Biomedical Engineering, ETH, Zürich, Schweiz
  • 3Pieris AG, , Forschung, Freising
  • 4Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Klinik für Nuklearmedizin, München

Ziele: Evaluation von DWI-MRT und FDG-PET als Bildgebungsmodalitäten für ein frühes Therapiemonitoring einer neuartigen antiangiogenetischen Therapie mittels Anticaline in einem präklinischen Sarkom-Modell. Methode: Anticaline (Pieris AG, Freising) basieren auf humane Lipocaline. Das PEGylierte Anticalin Angiocal (PRS-050-PEG40) ist gegen VEGF-A gerichtet. 31Mäusen wurde subkutan A673 Rhabdomyosarkom Xenografts implantiert. DWI-MRT (1.5 T Achieva, Philips) und FDG-PET (Micro-PET, Siemens Inveon) wurde prä und 2 Tage nach i.p. Injektion von Angiocal (n=13), Avastin (n=6) oder PBS (n=12) durchgeführt. Die Tumorgröße wurde zusätzlich manuell mittels Schieblehre gemessen. Unterschiede wurden auf Signifikanz mittels Varianzanalyse getestet (p<0.05). Korrelation der Ergebnisse der Bildgebung mit Histologien der Tumoren. Ergebnis: Die Tumorgröße der Therapie- im Vergleich zur Kontrollgruppe war 2 Tage nach Therapiebeginn nicht signifikant unterschiedlich (p=0,977). Dagegen zeigte sich eine signifikante Abnahme des FDG-PET Signals in der Therapiegruppe (Anticaline: -17.6±6%, Avastin: -26.8±8%) bei einem geringen Anstieg des FDG Signal in der Kontrollgruppe (2.1±1%) (p<0.05). Die Therapiegruppe zeigte einen signifikanten Anstieg des ADC Wertes (Anticaline: 9.7±3%, Avastin: 7.0±3%), während die Kontrollgruppe eine Abnahme des ADC Wertes aufwies (-8.8±2%) (p<0.05). Die Histologie bestätigte eine Apoptose und Nekrose der Tumoren der Therapiegruppe, zeigte dagegen ein Tumorwachstum in der Kontrollgruppe. Schlussfolgerung: DWI-MRT und FDG-PET können bereits 2 Tage nach Beginn einer antiangiogenetischen Therapie mit Angiocal signifikante Signaländerungen der Therapie- im Vergleich zur Kontrollgruppe messen, obwohl es an diesem Zeitpunkt keinen messbaren Unterschied in der Tumorgröße gab. Die hier vorgestellten Techniken sind prinzipiell direkt klinisch anwendbar und könnten verwendet werden, um ein frühes Ansprechen einer antiangiogenetischen Therapie zu dokumentieren und zu kontrollieren.

Keywords: therapie monitoring, DWI, FDG-PET, Antiangiogenetische Therapie, A673 Sarkom

Korrespondierender Autor: Meier R

Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Institut für Radiologie, Ismaningerstr. 22, 81675 München

E-Mail: reinhardt.meier@gmail.com