Rofo 2011; 183 - VO203_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279124

Dynamische MRT-Bildgebung von Patienten mit Hydrocephalus, intracraniellen Arachnoidalzysten und nach Ventrikulostomie mittels EKG-getriggerter cine true-FISP Sequenzen.

A Gottschalk 1, UM Mauer 2, B Danz 1, B Schmitz 3
  • 1Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Radiologie, Ulm
  • 2Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Neurochirurgie, Ulm
  • 3Universitätsklinikum Ulm, Sektion Neuroradiologie, Ulm

Ziele: Dynamische Darstellung von Fensterungsdefekten nach Ventrikulostomie sowie der Wände von raumfordernden intracraniellen Arachnoidalzysten mittels einer EKG-getriggerten cine true-FISP-Sequenz. Zusätzlich quantitative Messung des pulsatilen Bewegungsumfanges der Lamina terminalis als Maß für die passive Bewegung der Wände des 3. Ventrikels durch die Liquorpulsation. Methode: 21 Patienten mit Hydrocephalus (10 x Normaldruckhydrocephalus (NPH) und 11 x Hydrocephalus occlusus, hiervon 8 Patienten mit Ventrikulostomie) und 4 Patienten mit raumfordernden intracraniellen Arachnoidalzysten wurden kernspintomographisch untersucht. Das standardisierte Untersuchungsprotokoll inklusive Liquorflussmessungen wurde durch eine EKG-getriggerte cine true-FISP-Sequenz ergänzt. Die pulsatile Bewegung der Lamina terminalis wurde durch Messungen des Durchmessers des Recessus opticus quantitativ bestimmt. Ergebnis: In allen 8 Fällen nach Ventrikulostomie konnte der Fensterungsdefekt hochaufgelöst dynamisch dargestellt werden. Bei den Patienten mit Arachnoidalzysten gelang eine zuverlässige Darstellung der Zystenwände. Im Vergleich zu einem Normalkollektiv wiesen die nicht operierten Patienten mit Hydrocephalus occlusus eine deutliche Erweiterung des Recessus opticus mit aufgehobener Bewegung der Lamina terminalis auf. Nach Ventrikulostomie fand sich in 5 Fällen wieder eine kräftige Pulsation der Lamina terminalis. Bei Patienten mit NPH zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem bildmorphologischen Ausprägungsgrad des NPH und der Einschränkung der Beweglichkeit der Lamina terminalis. Schlussfolgerung: EKG-getriggerte cine true-FISP-Sequenzen ermöglichen eine hochaufgelöste Darstellung von Fensterungsdefekten nach Ventrikulostomie sowie der Wände von intracraniellen Arachnoidalzysten. Möglicherweise erweist sich die quantitative Messung des Bewegungsumfanges der Lamina terminalis als hilfreicher Parameter für die Bestimmung des Schweregrades eines Normaldruckhydrocephalus.

Keywords: Hydrocephalus, Arachnoidalzyste, Ventrikulostomie, cine true-FISP, Lamina terminalis

Korrespondierender Autor: Gottschalk A

Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Radiologie, Oberer Eselsberg 40, 89081 Ulm

E-Mail: andreas.gottschalk@gmx.net