Ziele: Die MRT-Untersuchung (T2*-Messung) zur Abschätzung der myokardialen Eisenbelastung ist etabliert und validiert. In den meisten Zentren erfolgt die Auswertung unter Verwendung kommerziell erworbener Software. Wir berichten über Erfahrungen mit einer einfachen Methode zur T2*-Bestimmung im Vergleich zur Auswertung mittels kommerziell erworbener Software bei Patienten mit Thalassämie. Methode: Wir entwickelten eine einfache Methode, um die T2* -Zeit zur Abschätzung der kardialen Eisenbelastung aus den MRT- DICOM-Bildern mittels Standardsoftware an einer PACS-Workstation zu bestimmen. 30 Patienten wurden mit einer validierten und kommerziellen Software (CMR-tools, Brompton, UK) hinsichtlich T2* -Wert und Auswertezeit verglichen. Nach Durchführung der T2*- Sequenzen wurde im PACS (Sectra imtec AB, Schweden, IDS5-Workstation, Version 11.1 P2) ein Teil des Ventrikelseptums mit einer ROI markiert und auf die mid-ventrikulären Kurzachsenbilder bei 6 unterschiedlichen TE-Zeiten (1,56–17,17)übertragen. Die Trendlinie der resultierenden Kurve aus den 6 Messwerten der Signalintensität wurde entsprechend der Gleichung y=Ke-TE/T2 in eine exponientiell abfallende Kurve angepasst. Die daraus berechnete T2* Zeit wurde mit dem Ergebnis aus der lizensierten Methode verglichen. T2*-Werte <20ms wurden als Zeichen einer kardialen Eisenüberladung . Ergebnis: Es wurden mit kommerzieller Software T2*-Zeiten von 24,26±12,01ms, mit dem eigenen Auswertealgorithmus T2*-Zeiten von 23,57±11,18ms gemessen, bei einer Korrelation von 0,97. Beide Methoden ermittelten übereinstimmend 11 Patienten mit einer pathologischen T2* Zeit. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zur Bestimmung der myokardialen Eisenüberladung mittels T2* -Methode und die Einordnung in den Schweregrad der Eisenüberlagerung stimmen mit beiden Methoden überein. Die Vorteile der hier vorgestellten Auswertung sind neben der allgemeinen Verfügbarkeit das Vorliegen einer weiteren einfachen und insbesondere kostengünstigen Methode.
Keywords: Herzeisenmessung, Thalassämie, MRT, Kostenneutralität
Korrespondierender Autor: Klee D
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