Rofo 2011; 183 - VO101_5
DOI: 10.1055/s-0031-1279073

18F-FDG-PET/CT bei Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom und erhöhten Thyroglobulin aber negativer I-131 Ganzkörperszintigraphie

P Bannas 1, M Groth 1, G Adam 1, T Derlin 2, J Mester 2, S Klutmann 2
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Hamburg

Ziele: Evaluation des Einflusses der FDG-PET/CT auf das klinische Management von Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom und erhöhten Thyroglobulin (Tg) Werten aber negativer I-131 Ganzkörperszintigraphie. Methode: 30 konsekutive Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom nach totaler Thyreoidektomie und Radiojod-Ablation, erhöhtem Tg und negativer I-131 Ganzkörperszintigraphie wurden mittels FDG-PET/CT untersucht. Die Ergebnisse der PET/CT wurden verglichen mit Sonographie, postoperativer Histologie, Tg-Werten im Verlauf und klinischem Follow-up. Die Diagnostische Genauigkeit wurde für die gesamte Studienpopulation als auch für die Untergruppen mit Tg-Werten unter bzw. über 10ng/ml bestimmt. Anschließend wurde der Einfluss der PET/CT auf das klinische Management evaluiert. Ergebnis: Die PET/CT war positiv bei 19 der 30 Patienten (63,3%). Davon waren 17 richtig-positiv und 2 falsch-positiv. Von den 17 richtig-positiven Patienten hatten 11 lokoregionäre Manifestationen, 3 distante Manifestationen und 3 Patienten hatten beides. Bei den 2 falsch-positiven Patienten stellte sich im PET/CT der Verdacht auf lokoregionäre Rezidive, dieser Verdacht konnte jedoch nicht bestätigt werden. Die PET/CT war richtig-negativ bei 3 Patienten und falsch-negativ bei 8 Patienten. Bei den falsch-negativen Patienten zeigten Folgeuntersuchungen Rezidive. Die Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit betrug 68,0%, 60,0% bzw. 66,7%. Für die Untergruppe mit Tg-Werten über 10ng/ml waren diese Werte höher mit 70,0%, 100,0%, bzw. 71,4%. Das klinische Management änderte sich aufgrund der Ergebnisse der PET/CT bei 17 Patienten (57%), und führte bei 9 Patienten (30%) zu einer kurativen Operation. Schlussfolgerung: Die PET/CT erlaubt die präzise Lokalisation von lokoregionären Rezidiven als auch distanten Metastasen des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms bei diesem Patientenkollektiv und hat damit einen starken Einfluss auf das Patientenmanagement.

Keywords: 18F-FDG-PET/CT, PET/CT, Schilddrüsenkarzinom, Thyroglobulin, Patientenmanagement

Korrespondierender Autor: Bannas P

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

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