Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1279064
Stentgrafts zur Behandlung von Aneurysmen der Bauchaorta
Aneurysmen der Bauchaorta (BAA) werden bei ca. 3% der über 65 jährigen Patienten (P) beobachtet. Eine Indikation zur elektiven invasiven Behandlung wird bei BAA ab 55mm Durchmesser gesehen. Bei symptomatischen P. mit gedeckter oder freier Ruptur ist eine sofortige Versorgung unabhängig von der Größe angezeigt. Neben der offenen chirurgischen Versorgung ist eine endovaskuläre Ausschaltung mittels Stentgrafts (EVAR) möglich, wozu sich interdisziplinäre Teams am besten eignen. Dieses Verfahren kann aufgrund morphologischer Kriterien bei über 75% der nicht-rupturierten und bei mehr als 40% der rupturierten BAAs angewandt werden. Das interventionelle Verfahren ist durch eine deutlich geringere Invasivität gekennzeichnet und kann auch bei P. zum Einsatz kommen, die ungünstige Voraussetzungen für eine offene chirurgische Versorgung bieten („hostile abdomen“). Aufgrund der immer kleineren Einführbestecke (teilweise unter 16 F) wird das Verfahren zunehmend häufiger rein perkutan durchgeführt. Mehrere Studien haben für die EVAR eine signifikant geringere Frühletalität, Morbidität und raschere Rehabilitation nachgewiesen. Sekundäreingriffe, z.B. zur Behandlung von sog. Endoleaks sind jedoch häufiger und nach 4 Jahren zeigt die prozentuale Überlebenswahrscheinlichkeit derzeit keinen Vorteil gegenüber dem offenen chirurgischen Vorgehen. Die Stentgraft-Systeme werden jedoch technisch weiter verbessert Dies lässt zukünftig noch günstigere Behandlungsergebnisse erwarten.
Lernziele:
-
Indikationsstellung zur EVAR
-
Organisatorische Grundlagen
-
Technische Durchführung
-
Kritische Würdigung der Behandlungsergebnisse
Korrespondierender Autor: Gross-Fengels W
Asklepios Klinik Harburg, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg
E-Mail: w.groß-fengels@asklepios.com