Rofo 2011; 183 - RK412_2
DOI: 10.1055/s-0031-1278950

Aortenbogen und obere Extremität

W Gross-Fengels 1, P Siemens 2, KU Wagenhofer 2, R Prokein 3, R von Lossow 4
  • 1Asklepios Klinik Harburg, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Asklepios Klinik Harburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 3Asklepios Klinik Harburg, Sektion Angiologie, Hamburg
  • 4Asklepios Klinik Harburg, GefäßCentrumHamburg (GCH), Hamburg

Chronische Verschlussprozesse, die zu einer zerebralen Minderperfusion führen,sind meist durch Veränderungen an der Karotis oder Vertebralis-Strombahn bedingt.An dritter Stelle stehen jedoch Gefäßveränderungen, die direkt am Aortenbogen lokalisiert sind. Ferner ist zu beachten, dass bei mehr als einem Drittel der Patienten (P) Mehr-Gefäßerkrankungen vorliegen. Darüber hinaus ist z.B. mit Aneurysmen, Fehlbildungen oder komplexen Kollateralkreisläufen im Bereich des Aortenbogens zu rechnen Die primäre Diagnostik dieser Gefäßprozesse erfolgt heute nicht-invasiv mittels Duplexsonographie, CTA und MRA. Bei einigen P. können diese Verfahren jedoch nicht eingesetzt werden oder sie liefern unvollständige oder widersprüchliche Aussagen. Vor operativen oder interventionellen Eingriffen kommt hier die DSA aufgrund folgender Vorteile zum Einsatz: Übersichtliche und direkte Darstellung des gesamten Gefäß-Situs, hohe zeitliche Auflösung, sehr gute Ortsauflösung, Darstellung der Flussrichtung. keine Artefakte durch Verkalkungen, Metall-Implantate oder Gefäßpulsationen, Möglichkeit der Selektivdarstellung einzelner Versorgungsgebiete, Aufnahmen in beliebigen Funktionsstellungen, Kombination mit intra-arterieller Druckmessung und lokaler Applikation von Pharmaka möglich. Die Angiographie kann somit die anatomischen Gegebenheiten exakt aufzeigen und so zu einer zweifelsfreien Indikationsstellung von komplexen operativen oder interventionellen Behandlungen beitragen.

Als nachteilig müssen insbesondere das zerebrale Embolierisiko, die Nachblutungsgefahr an der Punktionsstelle und die Kontrastmittelexposition angesehen werden Vaskulär orientierte Radiologen sollten nach wie vor eine hohe Expertise in der Durchführung und Auswertung der Aortenbogen-DSA vorhalten, da nur durch dieses Verfahren in Einzelfällen eine abschließende Diagnostik möglich ist

Lernziele:

  • Indikatiosnstellung

  • Technik

  • Auswertung

  • der DSA des Aortenbogens und der oberen Extremität

Korrespondierender Autor: Gross-Fengels W

Asklepios Klinik Harburg, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg

E-Mail: w.groß-fengels@asklepios.com