Rofo 2011; 183 - RK215_2
DOI: 10.1055/s-0031-1278851

Automatische Auswerteverfahren und Qualitätssicherung bei Tomosynthese und Biopsie

A Sommer 1, R Girnus 1, P Heise 1, H Lenzen 2
  • 1Universitätsklinikum Münster, Referenzzentrum für Mammographie, Münster
  • 2Universitätsklinikum Münster, Institut für klinische Radiologie, Münster

Automatische Ausverfahren:

Bei Einsatz von digitalen Systemen können viele Qualitätssicherungsverfahren in Verbindung mit Bildanalysetools teilweise oder vollständig automatisiert werden. Weiter werden durch automatische Verfahren die Prozesse innerhalb der QS objektiviert.

Für die visuellen Verfahren wie z.B. Homogenität können teilautomatisierte Verfahren eingesetzt werden die das Fachpersonal in der Entscheidung unterstützen ob die Patientensicherheit gefährdet ist. Für weitere Prüfungen wie Kontrastauflösung eigenen sich automatische Auswertungen nur bedingt, hier können neue Kenngrößen entwickeln werden die sich automatisieren lassen.

Vollständig automatisieren lassen sich die messtechnischen Verfahren für die Bestimmung der Pixelwerte. Automatische DICOM Header Analysen können nicht nur den Dokumentationsaufwand reduzieren sondern können ebenfalls auf Software Update, Detektortemperaturen und falsche Aufnahmeparameter hinweisen.

Tomosynthese

Bei der Tomosynthese handelt es sich um ein radiologisches 3D Schnittbild-Verfahren für die Mammographie. Grundsätzlich gelten für Tomosynthese-Geräte die gleichen QS-Anforderungen wie bei 2D Systemen. Bestimmte Prüfposition der 2D Mammographie müssen allerdings Aufgrund des Schnittbild-Verfahrens modifiziert werden. Ebenfalls müssen ergänzende Messungen für den 3D-Bertieb durchgeführt werden wie z.B. die Bestimmung der Z-Auflösung. Für die zusätzlichen Prüfungen im 3D-Betreib ist ggf. eine Anpassung der Prüfmittel erforderlich.

Biopsie

Bei Biopsie Einrichtungen unterscheidet die QS drei verschiede Grundtypen: Standard Mammographie-Systeme mit speziellem Biopsie Aufsatz (Typ A), Standard Mammographie-Systeme mit zusätzlichem Detektor und Biopsie Aufsatz (Typ B) sowie dedizierte Systeme (Typ C). Als Grundlage für die Qualitätssicherung dienen die DIN6868–152, DIN6868–7, PAS 1054, EPQC 4th Edition sowie die QS-Richtlinie. Die Anforderungen für die einzelnen System-Typen unterscheiden sich im Umfang der erforderlichen Prüfungen.

Lernziele:

Qualitätssicherungskonzepte für die Tomosysnthese sowie Stereotaxie-Biopsie-Einrichtungen. Anwendung von automatischen Auswerteverfahren anhand von Software-Tools.

Korrespondierender Autor: Sommer A

Universitätsklinikum Münster, Referenzzentrum für Mammographie, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48149 Münster

E-Mail: sommer@referenzzentrum-ms.de