Rofo 2011; 183 - RK214_2
DOI: 10.1055/s-0031-1278848

Kongenitale und erworbene Pathologien der Orbita

C Czerny 1
  • 1Univ. Klin. f. Radiodiagnostik, Wien

Die Orbita besteht aus mehreren Kompartimenten. Die Zuordnung einer Pathologie zu einem Kompartiment ist wichtig für die Erstellung der möglichst korrekten Diagnose. Von außen nach innen können folgende anatomische Kompartimente unterschieden werden:

  • die knöcherne Orbita

  • die Tränendrüse

  • der Extrakonalraum

  • der Muskelkonus

  • der Bulbus orbitae

  • der Retrobulbärraum

  • der Nervus opticus

Jedes dieser Kompartimente besteht aus bestimmten Gewebestrukturen.

Neben Veränderungen, die nur auf ein Kompartment beschränkt sind, gibt es auch Pathologien, die mehrere Kompartimente erfassen.

Bei den orbitalen Pathologien können kongenitale und erworbene Veränderungen unterschieden werden.

Die kongenitalen Veränderungen betreffen häufig vaskuläre Strukturen oder auch den Bulbus und die knöcherne Orbita. Bei den erworbene Pathologien lassen sich entzündliche von tumorösen Pathologien und traumatischen Veränderungen unterscheiden.

Eine Form der Entzündung ist die sogenannte orbitale Komplikation, bei welcher entzündliche Veränderungen der Nasennebenhöhlen – und insbesondere des Siebbeins – sich in die Orbita ausbreiten und hier zu schweren Komplikationen wie Abszessbildungen führen können. Dies kann eine lebensbedrohliche Situation bedingen und daher soll in diesem Refresherkurs auch genau darauf eingegangen werden.

Aber auch die anderen Pathologien der Orbita – wie kongenitale oder andere entzündliche und tumoröse Veränderungen – sollen hier gezeigt warden. Die Bildcharakteristika der verschiedenen Läsionen werden gezeigt und es soll vermittelt werden wie am besten anhand der Lokalisation und des radiologischen Bildes und seiner Charakteristika die genaueste Diagnose erstellt werden kann. Die Untersuchungstechnik wird in einem anderen Vortrag besprochen, soll aber hier bei den jeweiligen Veränderungen noch kurz erwähnt werden, da dies für die Diagnose wichtig ist.

Lernziele:

  • Erkennen der wichtigsten Pathologien der Orbita

  • Zuordnung zu einem Kompartment und radiologische Bildcharakteristika

  • Erstellung der Diagnose und Differentialdiagnosen

Korrespondierender Autor: Czerny C

Univ. Klin. f. Radiodiagnostik, Waehringer Guertel 18–20, 1090, Wien

E-Mail: christian.czerny@meduniwien.ac.at