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DOI: 10.1055/s-0031-1278845
CT – Diagnostik des akuten Hirninfarktes
Die CT Diagnostik beim Schlaganfall erkennt die Ursache und aktuelle Pathophysiologie und ermöglicht Behandlung und Sekundärprophylaxe. Bei etwa einem Drittel der Schlaganfallpatienten ist die CT in den ersten 6 Stunden normal und es besteht kein arterieller Verschluss. Der CT-Normalbefund bei einem Kranken mit Schlaganfallsymptomen ist von Bedeutung: Eine intrakranielle Blutung oder andere Raumforderung sind ausgeschlossen. Wahrscheinlich ist eine akute Ischämie neben weiteren, aber seltenen Ursachen, die noch zu keinem relevanten ionischen Ödem mit konsekutiver Verminderung der Röntgenabsorption geführt hat. Bei normalem CT besteht daher die Chance, dass sich Funktionsstörungen bei gezielter Behandlung der Ursache zurückbilden. Das ischämische Hirnödem wird von der CT als Hypodensität des Gehirnparenchyms dokumentiert. Für das Erkennen des Hirnödems ist eine sorgfältige Betrachtung der inneren Gehirnanatomiem Seitenvergleich bezogen auf die arteriellen Territorien wichtig. Wenn sich das Ödem nur auf Teile des betroffenen Territoriums beschränkt, kann eine Reperfusionstherapie erfolgreich sein. Da die CT das Ausmaß der zerebralen Ischämie oberhalb der Ödemschwelle nicht „sieht“, ist das Verhältnis zwischen ischämischen Gewebevolumen und Ödemvolumen nicht ohne weiteres zu bestimmen und daher der heilende Effekt einer Reperfusion nicht abzuschätzen. Die Prognose ist jedoch schlechter je ausgedehnter die Hypodensität initial ist. Bei einem Volumen über 100ml (etwa 1/3 des ACM-Territoriums) ist mit einem malignen Ödem zu rechnen.
Lernziele:
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Verständnis für die pathologischen Veränderungen im ischämischen Gehirn und deren Abbildung mit der CT.
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Erkennen von Muster und Ausdehnung des frühen ischämischen Hirnödems mit der CT.
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Rolle der CT in der Therapieentscheidung.
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Bedeutung der CT-Angiographie für die Therapieentscheidung.
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Situationen, in denen die CT Perfusionsmessung (CTP) nützlich sein kann.
Korrespondierender Autor: von Kummer R
Universitätsklinikum Dresden, Neuroradiologie, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden
E-Mail: ruediger.vonkummer@uniklinikum-dresden.de