Rofo 2011; 183 - RKSP210_1
DOI: 10.1055/s-0031-1278794

Hybrid-Raum: Wie, wo, wann?

W Gross-Fengels 1, P Siemens 1, H Daum 2, T Sattler 1, KU Wagenhofer 3
  • 1Asklepios Klinik Harburg, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Asklepios Klinik Harburg, Abteilung für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, Hamburg
  • 3Asklepios Klinik Harburg, Gefäß Centrum Hamburg (GCH), Hamburg

Die Bezeichnung Hybrid wird für sogenannte Cross-Over Designs oder technische Mischprodukte eingesetzt.Vorläufer der Hybrid-Räume waren klassische OP-Säle, die mit einem mobilen C-Bogen ausgerüstet waren, der allerdings nur eine reduzierte Bildqualität erlaubte oder Angio-Räume,die behelfsmäßig zur Mitbenutzung durch operative Fächer und Anästhesisten umgerüstet wurden.Hybrid-Räume werden heute von Radiologen, Kardiologen, Herzchirurgen, Gefäßchirurgen, Neurochirurgen, Orthopäden, Unfallchirurgen, Urologen, Visceralchirurgen immer stärker nachgefragt.Dies verdeutlicht,dass auch in Hinblick auf die komplizierte und kostenintensive Bildgebung nur eine interdisziplinäre Nutzung sinnvoll ist. Hybrid-Räume können je nach schwerpunktmäßiger Nutzung mit verschiedenen Bildgebenden Systemen ausgestattet werden.

Operativer Eingriffsraum mit Angiographie – oder Herzkathetermessplatz z.B. für interventionelle Aneurysmabehandlungen, perkutane Einbringung von Herzklappen, invasive Schlaganfallbehandlungen,Port-Einbringungen,Shunt-Anlagen. Operativer Eingriffsraum mit Computertomographie z.B. für perkutane Drainagebehandlungen, Neurolysen, Osteosynthesen, Tumorbehandlungen.

Operativer Eingriffsraum mit Magnetresonanztomographie z.B für die intrakranielle Biopsien und Tumorbehandlungen.Bei der Planung von Hybrid-Räumen sind folgende Punkte besonders zu beachten: Allgemeiner Flächenbedarf (ca. 55 qm) ,Zugänglichkeit für ambulante und stationäre Patienten, Anästhesie, Notfallbehandlungen, Lagerungstisch, OP-Leuchten, Monitorhalterungen, PACS-Zugänglichkeit, aktiver – und passiver Strahlenschutz, Hygiene, Sterilität, Klimatechnik, Röntgenschaltraum (ca. 8 qm), Technikraum (ca. 5 qm), Befundungsplatz, Nebenflächen, Investitionsvolumen (ca. 1 Mio.€). Die Radiologen sind aufgefordert, sich frühzeitig mit ihrer speziellen Expertise in die Raumplanung und die Erstellung eines Nutzung- und Betriebskonzeptes einzubringen.

Lernziele:

  • Hybrid-Räume

  • Planung

  • Struktur

  • Ausstattung

  • Betrieb

Korrespondierender Autor: Gross-Fengels W

Asklepios Klinik Harburg, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg

E-Mail: w.groß-fengels@asklepios.com