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DOI: 10.1055/s-0031-1278781
Strahlenunfälle in der Medizin – Medizinisches Management des WHO REMPAN*-Zentrums Würzburg (*Radiation Emergency Medical Preparedness and Assistance Network)
Weltweit werden jährlich millionenfach radiologische und nuklearmedizinische Untersuchungen und Therapien durchgeführt. Als geplante, freiwillige und absichtliche Exposition, die zum direkten Nutzen für Patienten angewandt wird, unterscheidet sich die medizinische Exposition von anderen Expositionssituationen. Im Gegensatz zur großen Zahl radiologischer und nuklearmedizinischer Anwendungen ist die Zahl medizinischer Strahlenunfälle eher gering. Unfälle werden teilweise erst nach Tagen und Wochen oder Jahren erkannt. Als Unfallursache überwiegt der Faktor „Mensch“ über den Faktor „Technik“. Zugrunde liegt meist ein multikausales Ereignis mit einem bestimmten Auslöser sowie zusätzlichen Faktoren. Exemplarisch wird ein medizinischer Strahlenunfall – typischer Auslöser, Ablauf, gesundheitliche Folgen und Bewältigung – vorgestellt.
Um die internationale Zusammenarbeit im medizinischen Strahlenunfallmanagement zu fördern, gründete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1988 das REMPAN (Radiation Emergency Medical Preparedness and Assistance Network) Netzwerk. Mitglieder sind international führende, im Strahlenunfallmanagement spezialisierte medizinische und Forschungseinrichtungen. Die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Würzburg wurde 2005 als deutsches WHO REMPAN Kollaborationszentrum designiert und 2009 für weitere vier Jahre akkreditiert. Ziele und Struktur des WHO REMPAN Netzwerks, die speziellen mit der WHO vereinbarten Aufgaben, sog. Terms of Reference, und aktuelle Forschungsprojekte des WHO REMPAN Kollaborationszentrums Würzburg werden dargestellt.
Lernziele:
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Kenntnis der Besonderheiten der medizinischen Expositionssituation, Kenntnis der Charakteristika medizinischer Strahlenunfälle
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Information über Hintergrund, Ziele und Struktur des WHO REMPAN Netzwerks, Information über Funktion und Aufgaben des WHO REMPAN Kollaborationszentrums Würzburg
Korrespondierender Autor: Schneider R
Klinik für Nuklearmedizin, Oberdürrbacherstraße 6, 97080 Würzburg
E-Mail: Schneider_R1@klinik.uni-wuerzburg.de