Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A110
DOI: 10.1055/s-0031-1278112

Bestimmung von Urokinase Plasminogen Aktivator (uPA) mittels Immunhistochemie und Bildanalyse-Verfahren: eine vielversprechende Alternative zur quantitativen ELISA – Messung bei Brustkrebspatientinnen?

DS Lang 1, U Heilenkötter 2, W Schumm 3, B Lie 4, O Behrens 5, R Simon 6, E Vollmer 1, T Goldmann 1
  • 1Forschungszentrum Borstel, Klin.& Exp.Pathologie, Borstel, Deutschland
  • 2Klinikum Itzehoe, Frauenklinik, Itzehoe, Deutschland
  • 3Krankenhaus Rendsburg, Pathologie, Rendsburg, Deutschland
  • 4Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg, Frauenklinik, Henstedt-Ulzburg, Deutschland
  • 5Krankenhaus Rendsburg, Frauenklinik, Rendsburg, Deutschland
  • 6Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Pathologie, Hamburg, Deutschland

Zielsetzung:

Die tumorassoziierten Proteolysefaktoren Urokinase Plasminogen-aktivator (uPA) und sein Inhibitor Plasminogen Aktivator Inhibitor 1 (PAI-1) gelten seit einigen Jahren als unabhängige prognostische und prädiktive Biomarker für individualisierte Therapieentscheidungen bei Patientinnen mit Mammakarzinom. Das ELISA-Verfahren, als bisher einzige validierte Methode zur Bestimmung dieser Faktoren, ist aufwendig und erfordert in der Routine schwer erhältliche große Mengen an tiefgefrorenem Frischgewebe. Die immunhistochemische Bestimmung im Tumorgewebe würde dagegen lediglich kleine Gewebemengen wie z.B. Biopsiematerial benötigen und könnte an fixierten Geweben durchgeführt werden. Ziel dieser Pilotstudie war deshalb die Etablierung einer verlässlichen Alternativmethode, die auf immunhistochemischen Anfärbungen basiert.

Material und Methoden: Hierzu wurden Gewebeschnitte von primären Mammakarzinomen mit der neuartigen HOPE-Technik, die keine agressive Vorbehandlungen zur Antigen-Demaskierung erfordert, fixiert und in Paraffin eingebettet. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Gewebe auf Tissue Microarrays angeordnet. Zunächst wurde die immunhistochemische Bestimmung von uPA an Einzelschnitten optimiert, um dann die Tissue Microarrays nach Deparaffinierung mit einem spezifischen Antikörper (anti-human uPA, DCS, Hamburg) anzufärben. Mit einem angepassten Bildanalyse-Verfahren, das die Intensität der zytoplasmatischen Signale an der Invasionsfront der Tumore erfasst, wurden die Anfärbungen semiquantitativ ausgewertet.

Ergebnisse und Zusammenfassung: Die so erhaltenen Daten korrrelierten statistisch signifikant mit den parallel durch ELISA ermittelten Konzentrationen von uPA. Diese Untersuchungen werden als umfangreiche Studie mit dem Holsteinischen Brustzentrum fortgesetzt. Dasselbe Vorgehen wird zurzeit für PAI-1 und andere neuartige Invasionsmarker getestet. Diese ersten vielversprechenden Ergebnisse lassen darauf schließen, dass eine optimierte immunhistochemische Bestimmung in Kombination mit einer angepassten Bildanalyse als Messmethode eine aussagekräftige Alternativmethode zum ELISA-Test darstellen kann.