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DOI: 10.1055/s-0031-1278097
Die prognostische Bedeutung des Serumwertes von CA27.29 bei Patientinnen mit primärem Brustkrebs vor adjuvanter Chemotherapie – Ergebnisse der SUCCESS-Studiengruppe
Zielsetzung:
Während Tumormarker häufig verwendet werden, um das Therapieansprechen bei metastasiertem Brustkrebs zu beurteilen, fehlen bisher Daten zur Rolle des MUC-1 Markers bei der Primärerkrankung. Die Werte von CA27.29 in der adjuvanten Situation wurden in der multrizentrischen SUCCESS-Studie ausgewertet.
Methoden: Die prospektiv randomisierte SUCCESS-Studie ist eine Phase III Studie, die FEC-Docetaxel mit FEC-Docetaxel/Gemcitabine und eine zwei- bzw. fünfjährige Behandlung mit Zoledronat bei Patientinnen mit nodal-positivem oder hochrisiko nodal-negativem primärem Mammakarzinom vergleicht. Dabei wurden CA27.29-Serumwerte von 3202 Patientinnen vor und nach adjuvanter Chemotherapie (CHT), sowie 2 und 5 Jahre später bestimmt. CA27.29 wurde mit dem spezifischen ST AIA-PACK CA27.29 Reagenz, das gegen MUC-1 für AIA-600II (Tosoh Bioscience, Tessenderlo, Belgien) gerichtet ist, gemessen. Der Grenzwert für CA27.29 war >31 U/ml.
Ergebnisse: Der durchschnittliche CA27.29-Serumwert vor CHT lag bei 19,3 U/ml (SD +/- 15,5) in beiden Armen. 8,0% (n=127) der Patientinnen im FEC-Doc-G-Arm und 7,4% (n=120) im FEC-Doc-Arm wiesen Werte über 31 U/ml auf. Die durchschnittlichen CA27.29-Serumwerte lagen signifikant höher bei Patientinnen mit lobulärem Brustkrebs (p=0.001), mit Lymphknotenbefall (p=0.02) und bei postmenopausalen Patientinnen (p<0.001). Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 34 Monaten erlitten 233 Patientinnen ein Rezidiv und 108 starben. Der CA27.29-Serumwert vor CHT war ein signifikanter prognostischer Marker für das krankheitsfreie Überleben (p<0.0001) und das Gesamtüberleben (p<0.0001) in univarianter und multivarianter Analyse.
Zusammenfassung: Diese Daten verdeutlichen die Stellung des CA27.29-Serumwertes als unabhängiger prognostischer Marker bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom vor adjuvanter CHT. Weitere Untersuchungen im Rahmen der SUCCESS-Studie sollen klären, ob der CA27.29-Ausgangswert als Verlaufsparameter zur Therapieüberwachung dienen kann.