Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A62
DOI: 10.1055/s-0031-1278064

S-Gap – eine Möglichkeit zur Brusteigengewebsrekonstruktion bei partieller DIEP-Nekrose mit deutlicher Asymmetrie durch erheblichen Gewebeverlust

HP Ha 1, M Marx 1, S Handstein 1
  • 1Städtisches Klinikum Görlitz, Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Brustchirurgie, Görlitz, Deutschland

Fragestellung: Eine 57-jährige Patientin mit deutlicher Asymmetrie der Brust nach Ablatio mammae links 2003, Brusteigengewebsrekonstruktion mit DIEP-Lappen 2009 und nachfolgender Lappenteilnekrose mit Entfernung von Teilnekrosen wünscht eine Korrektur durch erneute Eigengewebsrekonstruktion.

Methodik: Die Nekrosen waren im Rahmen einer Revisionsoperation ca. 1 Monat nach der 1. Brusteigengewebsrekonstruktion abgetragen worden. Ein halbes Jahr danach führten wir eine Eigengewebsrekonstruktion mit S-Gap von rechts durch. Der gut eingeheilte Rest des DIEP-Lappens wurde mobilisiert. Als Anschlussgefäße wählten wir die A. und V. thoracodorsalis links, da der DIEP an die A. und V. cirucumflexa scapulae angeschlossen wurde und die A. und V. mammaria int. schon bei der 1. Operation nach Radiatio zu brüchig waren.

Ergebnisse: Postoperativ war der Verlauf komplikationslos. Das Transplantat heilte primär ein. Acht Monate später konnte die Brustform durch eine Lappenmobilisation, partielle Resektion und Neuformierung der linken Brust optimiert werden, der Mamillen-Areola-Komplex mittels Star-Flap und Vollhauttransplantation von der Gegenseite sowie eine angleichende Mammaredukionsplastik rechts mit zentromedialer Stielung und innerem BH durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Bei erheblichem Gewebeverlust mit deutlicher Asymmetrie durch partielle Lappennekrosen, kann durch die Eigengewebsrekonstruktion mit S-Gap ein ansprechendes ästhetisches Ergebnis erzielt werden.