Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A61
DOI: 10.1055/s-0031-1278063

Komplikationsraten stereotaktisch und sonographisch gesteuerter diagnostischer und therapeutischer Vakuumsaugbiopsien am Universitätsbrustzentrum am UKS in Homburg/Saar

M Grübmeyer 1, S Nemat 2, I Juhasz-Böss 1, A Bücker 2, EF Solomayer 1, S Kerl 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Deutschland
  • 2Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Deutschland

Hintergrund:

Minimal invasiv diagnostisch-therapeutische Eingriffe in Form einer stereotaktisch oder sonographisch geführten Vakuumsaugbiopsie (VSB) ermöglichen eine patientenfreundliche Abklärung unklarer Befunde und verringern die Rate offener Biopsien. Klassische Indikationen zur VSB sind die Abklärung von suspekten Mikroverkalkungen und intraduktalen, intrazystischen und kleineren Veränderungen, sowie die Resektion von gutartigen Befunden. Ziel der Untersuchung war die Analyse der stereotaktischen und der sonographischen VSB hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit und Komplikationsraten im eigenen Patientenkollektiv.

Methode:

Retrospektive Auswertung aller stereotaktisch und sonographisch durchgeführter VSB am Universitätsbrustzentrum am UKS in Homburg/Saar im Zeitraum 03/2008–02/2011. Ausgewertet wurden kleinere (z.B. oberflächliche Haut-Hämatome) und größere Komplikationen (revisionsbedürftige Hämatome, Schmerzen und VSB-Abbrüche aufgrund dieser Beschwerden). Dies erfolgte gesondert nach stereotaktisch und sonographisch durchgeführter VSB.

Ergebnisse:

Im genanten Zeitraum erhielten n=215 Patientinnen eine VSB (stereotaktische VSB n=186, sonographische VSB n=29 Patientinnen). Das mediane Follow-Up beträgt 16 Monate (range 2-35 Monate).

Eine Wundrevision aufgrund eines größeren Hämatoms musste lediglich in 1,86% (n=4 Patientinnen) durchgeführt werden (2x stereotaktisch, 2x sonographisch). Insgesamt musste bei 2,8% (n=6) der Patienten der Eingriff aufgrund von Komplikationen abgebrochen werden. Dabei war in 4 Fällen eine stärkere Blutung (2x stereotaktisch, 2x sonographisch) und in 2 Fällen Schmerzen die Ursache. Kleinere Komplikationen in Form eines oberflächlichen Hämatoms traten in 25,1% der Fälle auf.

Schlussfolgerung:

Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass sowohl die stereotaktische als auch die sonographische VSB ein patientinnenfreundliches und komplikationsarmes Biopsie-Verfahren ist. Es bestehen keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Verfahren hinsichtlich Patientensicherheit und Komplikationen.