Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A35
DOI: 10.1055/s-0031-1278037

Arzt-Patienten Kommunikation als Grundlage Partizipativer Entscheidungsfindung – eine Patientenbefragung als Instrument der Qualitätssicherung

M Dombrowski 1, N Birkner 2
  • 1Ev. Waldkrankenhaus Spandau, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
  • 2BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit, Medizinische Biometrie und Statistik, Düsseldorf, Deutschland

Problemstellung:

Die Arzt-Patienten-Kommunikation hat eine tragende Bedeutung im Behandlungsprozess. Hierbei gilt heute das Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung als akzeptierter Ansatz für eine gelungene Arzt-Patienten Beziehung. Dieses Modell stellt jedoch hohe Anforderungen an die kommunikativen Fähigkeiten der Ärzte, auf die sie durch ihre Ausbildung oft nicht ausreichend vorbereitet werden. Patientenvertreter signalisieren hier Defizite in der Versorgung von Mamma-Ca-Patientinnen.

Methode:

Im BQS-Institut wurde unter Mitwirkung einer Projektgruppe aus Leistungserbringern und Patientenvertretern ein Fragebogen entwickelt und validiert, welcher den Fokus auf die Qualität ärztlicher Kommunikation mit Mamma-Ca-Patientinnen legt. Die Patientinnen beantworten ihn poststationär. Anhand von insgesamt 16 Qualitätsindikatoren werden relevante Aspekte der ärztlichen Beratungsgespräche einrichtungsbezogen gemessen.

Ergebnisse:

Erste Ergebnisse aus der Pilotphase liegen vor und zeigen bei insgesamt guter Versorgungsqualität Defizite in verschiedenen Bereichen auf. Ein mehrstufiges Auswertungskonzept spiegelt anhand der 16 Qualitätsindikatoren den teilnehmenden Krankenhäusern ihre Stärken und Schwächen in der Arzt-Patientinnen-Kommunikation sowohl intern, als auch als Benchmark mit anderen Einrichtungen wider. Die detaillierte Auswertung kann optimal als Instrument des internen Qualitätsmanagements genutzt werden und der Schulung und Ausbildung der Ärzte dienen.

Zusammenfassung:

Durch Qualitätssicherung der Arzt-Patienten-Kommunikation trägt die vorliegende Patientenbefragung nicht nur zur Verbesserung der Versorgung von Mamma-Ca-Patientinnen bei, sondern steigert auch die Arbeitszufriedenheit und Motivation der Ärzte.