Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1278025
Prozentualer Anteil geeigneter Patientinnen für die Intraoperative Radiotherapie (IORT) am Gesamtkollektiv eines zertifizierten Brustzentrums
Zielsetzung:
Die IORT kommt bundesweit beim Mammakarzinom zunehmend zum Einsatz im Rahmen von Studien (TARGIT A und TARGIT E(lderly)) sowie als vorgezogener Boost. Ziel dieser Auswertung war es anhand eines Gesamtkollektives aus einem Brustzentrum den Bedarf für die IORT abzuschätzen.
Materialien und Methoden:
Für 790 konsekutive Patientinnen lag ein vollständiger Datensatz (Alter bei Erstdiagnose, TNM, Histologie, Multifokalität/-zentrizität) vor. Das Kollektiv wurde auf Erfüllung der jeweiligen Einschlusskriterien (>50/>70 Jahre, T1, cN0, invasiv-duktal, keine Multifokalität für TARGIT A/E und T2 (max <3,5cm) für den vorgezogenen Boost) untersucht.
Ergebnisse:
Den größten Anteil der Patientinnen stellte die Gruppe der 50–69Jährigen mit 58% dar (>70Jährige 24%, <50Jährige 18%; range, 30–95 Jahre). Multifokale Läsionen lagen in 6% vor, invasiv-lobuläre Histologie in 25%, invasiv-duktale in 73% und DCIS in 2%. T1 trat in 63%, T2 in 31%, T3 in 1%, T4 in 2% und ypT0/Tx (neoadjuvante Chemotherapie) in 0,5% auf. Der Nodalstatus war überwiegend negativ (69%, n=545), positiv bei 27% (N1 18%, N2 6%, N3 3%, Nx 1,5% bei Rezidiv). In diesem Normalkollektiv wären bei präoperativer Vorstellung 96, 4% der Patientinnen für einen IORT Boost, 35,3% für TARGIT A und 9,8% für TARGIT E geeignet.
Zusammenfassung:
Im Gesamtkollektiv eines zertifizierten Brustzentrums wären 96% der Patientinnen für einen IORT Boost geeignet und ca. ein Drittel (10%) erfüllt die Einschlusskriterien für die TARGIT A (E) Studie.