Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A9
DOI: 10.1055/s-0031-1278011

Bedeutung flacher Epithelatypien (FEA) in der Entstehung invasiver Mammakarzinome

S Aulmann 1
  • 1Pathologisches Institut, Heidelberg, Deutschland

Zielsetzung:

Flache Epithelatypien (FEA) treten häufig gemeinsam mit frühen neoplastischen Alterationen des Brustdrüsengewebes wie lobulären Neoplasien (LN) und low-grade DCIS auf. Zudem wurde ein Zusammenhang mit hochdifferenzierten tubulären und duktalen Mammakarzinomen beobachtet. Um die biologische Bedeutung der FEA in der Tumorentstehung näher zu charakterisieren, wurde ihr klonaler Zusammenhang mit synchronen DCIS, LN und invasiven Karzinomen untersucht.

Material und Methoden:

31 Fälle von FEA mit begleitenden invasiven oder in situ Karzinomen wurden mittels molekularer Klonalitätsanalyse untersucht. Hierzu wurden Sequenzanalysen der hochvariablen mitochondrialen D-Loop-DNA sowie vergleichende Allelotypisierung eingesetzt.

Ergebnisse:

In 70% der Fälle von FEA und begleitenden invasiven Karzinomen konnte ein direkter klonaler Zusammenhang nachgewiesen werden. Zusätzlich bestanden enge Assoziationen mit low-grade DCIS, in 10 Fällen konnten direkte Übergänge nachgewiesen werden. Kein Klonalität bestand zwischen FEA und koexistenten LN.

Zusammenfassung:

FEA stellen die frühesten, morphologisch fassbaren Vorläuferläsionen invasiver Mammakarzinome dar. Ihr häufig multifokales Auftreten und die enge räumliche Assoziation mit anderen low-grade Läsionen wie DCIS und LN deuten auf hormonell bedingte Feldeffekte auf das Brustdrüsengewebe hin.