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DOI: 10.1055/s-0031-1277674
Das Lipo-Facelift: Vom Lifting zum Modellieren
Einführung: Seit der Einführung des klassischen SMAS Faceliftes durch Skoog und Mitz in den 70er Jahren wurden die Operationsverfahren zur Verbesserung der altersbedingten Veränderungen des Gesichts weiterentwickelt und dabei bedeutende technische Fortschritte gemacht. Es ist dabei von größter Wichtigkeit, die spezifischen Problemzonen zu identifizieren, die zusammen für diese Veränderungen verantwortlich sind. Der Fokus der operativen Verfahren hat sich dabei auf das Lifting des Mittelgesichtes verlagert, dennoch sind einige der altersbedingten Veränderungen hiermit nicht zufriedenstellend zu lösen. Dabei sind besonders die Lipodystrophie des Gesichtes und die veränderte Hautqualität zu erwähnen.
Operatives Verfahren: Das Lipo Facelift beinhaltet das Liposculpturing des Gesichts, welches gleichzeitig mit einem bivektoriellen SMAS Facelift durchgeführt wird. Im alternden Gesicht finden sich Areale mit Fettansammlungen und Arealen mit Fettatrophie. Liposuktion und autologer Fetttransfer stellen die natürliche Verteilung des subkutanen Fettgewebes wieder her. Üblicherweise wird das zu transplantierende Fett im periumbilicalen Areal gewonnen und nach einem modifiziertem Coleman Protokoll aufbereitet. Durch autologen Fettransfer wird die Hautqualität und -textur verbessert. Wir konnten zeigen, dass das Lipoaspirat signifikante Mengen von Wachstumsfaktoren enthält (IGF-1, bFGF, VEGF and PDGF-BB). Eine Induktion der Angiogenese und eine bessere Mikrozirkulation führen zu einer verbesserten Hautqualität. Die Differenzierung der im transplantierten Fettgewebe enthaltenen Stammzellen zu Fibroblasten führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Kollagen Typ I, V und VI. Durch dieses Kollagen wird in der Folgezeit eine zusätzliche Verjüngung der Haut durch eine Verdickung der Dermis erreicht. Der Verjüngungseffekt des unteren Gesichtes und des Halses wird durch ein Lipo-Facelift verbessert. Ein Liposculpturing führt neben einer verbesserten Hautqualität zu einem jugendlichen Aussehen. Die Verbesserung der Mikrozirkulation konnte mittels transkutaner Sauerstoffessung gezeigt werden. Obwohl es initial im Vergleich zu konventionellen Verfahren zu einer stärkeren Schwellung kommt, ist die Patientenzufriedenheit in allen Fällen sehr hoch.
Schlussfolgerung: Das bivektorielle Lipo-Facelift korrigiert altersbedingte Haut- und SMAS-Veränderungen und gleichzeitig die altersbedingte Lipodystrophie des Gesichtes. Zusätzlich wird durch das Lipofilling aufgrund der erhöhten Freisetzung von angiogenetischen Faktoren eine Verbesserung der Mikorzirkulation der Haut erzielt. Durch die erhöhte Freisetzung von autologem Kollagen durch die zu Fibroblasten differenzierten Stammzellen resultiert eine verdickte Dermis und damit ein zusätzlich deutlicher Verjüngungseffekt.