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DOI: 10.1055/s-0031-1277655
Die erweiterte Unterlid-Blepharoplastik Ein sicheres Konzept zur bleibenden Beseitigung der „Tear Trough-Deformity„
Die Augen bilden die wesentliche non-verbale ästhetisch-emotionale Kommunikationseinheit des Gesichtes.
Die Korrektur der Alterszeichen der Lidregion, die unter dem Begriff Tränensäcke bzw. Augenringe nur unzureichend zusammengefasst werden, ist mehr als nur Haut-, Muskel- und Fettresektion, nicht zuletzt wegen der Anatomie des Schließmuskelmechanismus.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Oberlid-Plastik die technisch weniger anspruchsvolle Operation ist, wenn auch hier bestimmte Schritte eingehalten werden müssen, da sonst das Ergebnis unbefriedigend bleiben wird.
Die hier vorgestellte kombinierte Technik der erweiterten OL/UL-Blepharoplastik, die wir in den letzten 5 Jahren anwenden, wird in ihren wesentlichen Schritten erläutert und an Beispielen demonstriert.
Die erweiterte Ober/Unterlid-Blepharoplastik kommt bei ausgeprägten Veränderungen der periorbitalen Region, insbesondere im Unterlidbereich bei Tränenrinnenbildung zu Anwendung. Sie garantiert langfristig schöne und stabile Ergebnisse. Wie für jede andere operative Korrektur gilt auch für die Lidplastik der Grundsatz, dass die Operation einem definierten Konzept folgen muss. Das Konzept wird in seinen wesentlichen Schritten vorgestellt.
Für die prinzipiell weniger anspruchsvolle Oberlid-Blepharoplastik gilt zu beachten, dass für ein stabiles und ästhetisch schönes Ergebnis die Entfernung des Pantalon-Kompartimentes (nasaler Fettkörper) essentiell ist. Die Resektion des medialen Fettkörpers hingegen muss sparsam erfolgen, gelegentlich auch gar nicht, da zu aggressiv resezierte Fettmengen eine unschöne „A-frame-Deformity verursachen können. Die korrespondierende Resektion des M.orbicularis oculi (MOO) am Oberlid hingegen sollte nicht zu knapp ausfallen, da sonst wulstige Schwellungen und schlecht definierte Umschlagfalten die Folge sind.
Das Ziel der erweiterten Unterlid-Blepharoplastik (EULiBP) ist die stabile Beseitigung der altersbedingten Veränderungen. Dazu zählen Haut mit Ausdünnung und Girlandenbildung, der Muskel mit Spannungsverlust und Ektropium, das Septum mit Erschlaffung und Herniation, der Arcus Marginalis mit unterschiedlichen Ansätzen und die Fettkompartimente mit Protrusionsneigung. Dem klassischen klinischen Bild der „ Tear Trough-Deformity liegen Veränderungen im Bereich der vorderen und hinteren Lamelle zu Grunde. Die spezielle Anatomie der für diese Deformität typischen Dellenbildung wird ausführlich dargestellt. Es folgt dann die Vorstellung der Operationstechnik der erweiterten OL/UL-Blepharoplastik mit klinischen Beispielen.
Die Kombination aus komplettem Release des Arcus Marginalis, der Septum-Antepositionsplastik und der lateralen MOO-Suspension gehört zu den Grundpfeilern der EULiBP.
Die hier beschriebene Technik wird vom Autor seit 5 Jahren durchgeführt und gilt als eine sicher reproduzierbare Methode, um langfristig stabile Ergebnisse bei der Behandlung fortgeschrittener Alterungsveränderung im Bereich der Lider zu garantieren. Der Eingriff selbst wird in Vollnarkose durchgeführt. Die alleinige Oberlidplastik ist in örtlicher Betäubung möglich.