Diabetologie und Stoffwechsel 2011; 6 - P272
DOI: 10.1055/s-0031-1277543

Korrelationen der Präsenz und Schwere des Metabolischen Syndroms mit der regionalen Körperfettverteilung (DXA-Messungen) bei stoffwechselgesunden Frauen in der Menopause

C Koliaki 1, M Peppa 1, E Boutati 2, A Papaefstathiou 1, E Garoflos 1, N Katsilambros 3, SA Raptis 2, 4, G Dimitriadis 2, D Hadjidakis 1
  • 1Endokrinologische Sektion der II. Medizinischen Universitätsklinik, Klinikum der Universität Athen, „Attikon„, Athen, Greece
  • 2II. Medizinische Universitätsklinik, Klinikum der Universität Athen, „Attikon„, Athen, Greece
  • 3Eugenidion, Universitätskrankenhaus, Athen, Greece
  • 4Hellenisches Nationales Diabetes Zentrum (H.N.D.C.), Athen, Greece

Fragestellung: Es ist bekannt, dass das Metabolische Syndrom (MS) nicht immer von Adipositas begleitet ist, da nur 30% der Adipösen die Kriterien des MS erfüllen. Es scheint, dass andere Parameter, außer der diffusen Fettleibigkeit, wie z.B. die regionale Fettvermehrung, eine maßgebliche Rolle bei der Erhöhung der Kardiometabolischen Gefahr spielen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, durch Anwendung der Methode der Doppel-Energie X-Strahlen Absorptionsmessung (DXA), die Fettverteilung unserer Patientinnen zu lokalisieren und mit der Präsenz und Schwere des MS möglichst zu korrelieren.

Material und Methoden: Es wurden 150 (hundertfünfzig) gesunde Frauen, die in der Menopause sich befanden (Postmenopause Dauer: 3,5 [1–9] Jahre), in die Studie aufgenommen (Alter: 54±7; BMI: 29,6±5,8; Taillenumfang: 93,2±12,2cm). Alle Frauen unterzogen sich mithilfe von DXA sowohl einer allgemeinen, als auch einer regionalen Analyse der Körperzusammensetzung. Die zentrale und periphere Fettverteilung wurde mithilfe von konkreten Subregionen gemessen. Das MS wurde aufgrund der modifizierten ATP III Leitlinien diagnostiziert. Bei allen Berechnungen wurde eine statistische Korrektur des BMI durchgeführt. Die statistische Auswertung unserer Ergebnisse ist mittels binärer und ordinaler logistischer Regression vorgenommen.

Ergebnisse: Die Prävalenz des MS bei unserem gesamten Probanden Kollektiv war 26% (n=39). Aus dem Vergleich der Fettverteilungsparameter zwischen den positiven und negativen Frauen für MS ging hervor, dass unabhängig von BMI, die metabolisch abnormalen Frauen hatten signifikant höhere Werte von Stammfett (p=0,02), thorakalem Fett (p=0,003), den Quotienten abdominal/gluteofemoral Fett (p=0,001) und Stammfett/Beinfett (p<0,001), und zusätzlich, signifikant niedrigere Werte von Parametern wie das Beinfett (p=0,001), das femorale (p<0,001) und das gluteofemorale Fett (p=0,001). Bei der multifaktoriellen Regressionsmodelle hat sich ergeben, dass das thorakale Fett (OR: 1,36, p=0,003) und der Quotient Stammfett/Beinfett (OR: 1,2, p=0,01) gemeinsam zur richtigen Klassifizierung der 79,5% unserer gesamten Probanden in MS positiv und negativ führen konnten. Wenn sowohl anthropometrische (BMI) als auch DXA-basierte Parameter in derselben Modelle für die Prädiktion der Zahl der MS Komponenten eingeführt wurden, wurden der Quotient abdominal/gluteofemoral Fett (p=0,008) und das thorakale Fett (p=0,04) als wichtige positive Prädiktoren aufgezeigt, während das femorale Fett tendierte, sich negativ mit der Schwere des MS zu korrelieren (p=0,08).

Schlussfolgerungen: Das thorakale Fett und die Quotienten Stammfett/Beinfett und abdominal/gluteofemoral Fett werden als neue, bisher selten angewandte DXA Parameter hervorgehoben, die sich signifikant mit dem Vorhandensein und Ausmaß der MS Störungen einhergehen. Diese Befunde sind weitgehend mehr informativ als BMI für die komplette Risikoeinschätzung bei Frauen nach dem Eintritt der Menopause.