Zusammenfassung
Anhand von vier Patientinnen mit nichtepileptischen Anfällen werden die Verunsicherungen
und Ängste der Teams auf jugendpsychiatrischen Stationen im Umgang mit diesem Krankheitsbild
geschildert. Die besondere Herausforderung bei zwei Fällen bestand darin, dass die
Patientinnen zum Zeitpunkt der Behandlung bzw. anamnestisch zusätzlich an einer Epilepsie
erkrankt waren. Der vierte Fall beschreibt eine Patientin, die nach extremer Traumatisierung
in der Kindheit während ihrer dissoziativen Zustände eine große Gefahr für sich und
das Team darstellte. Immer wieder kam es zu extremen Situationen, die trotz maximaler
Betreuung mit schweren Verletzungen bei der Patientin und auch immer wieder mit körperlichen
Attacken auf die Betreuer einhergingen.
Schlüsselwörter
dissoziative Krampfanfälle - Doppeldiagnose dissoziative Krampfanfälle und Epilepsie
- Teamprozesse auf jugendpsychiatrischer Station
1 Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (Complex regional pain syndrome, CRPS) gehört
zu den neurologisch-orthopädisch-traumatologischen Erkrankungen, die frühere Bezeichnung
als Morbus Sudeck ist immer noch gebräuchlich. Nach äußerer Einwirkung (z. B. Traumen,
Operationen und Entzündungen) kommt es zu einer Dystrophie und Atrophie von Gliedmaßenabschnitten,
weiterhin treten Durchblutungsstörungen, Schwellungen, Hautveränderungen, Schmerzen
und schließlich Funktionseinschränkungen auf. Frauen sind häufiger betroffen.
2 Dies ist allerdings für sich genommen noch kein sicherer Ausschluss eines epileptischen
Anfalls!
Inka Aspacher
Dr. med. Schalina Landwehr
Pfalzinstitut
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Weinstraße 100
76889 Klingenmünster
eMail: inka.aspacher@pfalzklinikum.de